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Israelische Flaggen in Schwerin und Stralsund abgerissen

Vor dem Schweriner Innenministerium soll am Mittwochnachmittag ein Mann mit Migrationshintergrund eine israelische Nationalflagge von einem Fahnenmast gerissen haben. In Stralsund sollen Unbekannte am selben Tag eine israelische Nationalflagge entwendet haben, die die evangelische Luther-Auferstehungsgemeinde als Zeichen der Solidarität vor ihrem Gebäude in der Lindenallee gehisst hatte. Ebenfalls in Stralsund sollen am Mittwoch rechtsradikale und volksverhetzende Parolen gerufen worden sein.

Laut Zeugenberichten habe sich in Schwerin gegen 16.30 Uhr eine Gruppe von vier bis fünf Personen, teilweise mit Migrationshintergrund, im Bereich der Alexandrinenstraße am Ufer des Pfaffenteiches aufgehalten, informierte die Polizei. Nach ersten Erkenntnissen soll sich der Tatverdächtige von dieser Gruppe gelöst haben und in Richtung Innenministerium gegangen sein, wo er die Fahne vom Mast gerissen habe. Das sei aus der Gruppe heraus bejubelt worden. Danach hätten sich alle Beteiligten in Richtung Mecklenburgstraße entfernt.

Der Tatverdächtige soll ein gelbes T-Shirt und eine grüne Jacke getragen haben. Wer die Tat beobachtet hat oder Hinweise geben kann, ist aufgefordert, sich bei der Polizei Schwerin unter Telefon 0385/5180-2224 oder -1560 zu melden. Der Staatsschutz der Kriminalpolizei ermittelt.

Der Flaggen-Diebstahl in Stralsund ereignete sich laut Polizei zwischen 19 und 21.50 Uhr. Die Beamten ermitteln wegen Diebstahls und Verletzung von Flaggen- und Hoheitszeichen ausländischer Staaten. Wer Hinweise zu dem oder den Tätern oder auffälligen Personenbewegungen geben kann, soll die Polizei in Stralsund unter Telefon 03831/28900 kontaktieren.

Das Rufen rechtsradikaler und volksverhetzender Parolen in Stralsund erfolgte laut Polizei auf dem Alten Markt aus einer Personengruppe heraus. Eine Person aus der Gruppe konnte laut den Beamten als Tatverdächtiger benannt werden. Zeugen hätten den 19-jährigen russischen Staatsangehörigen „Sieg Heil“, „Allahu Akbar“ und „Tod den Israelis“ rufen hören, hieß es. Der Tatverdächtige sei mit 1,89 Promille alkoholisiert gewesen.

Bei den Begleitern soll es sich laut Polizei um zwei Deutsche und zwei Syrer im Alter zwischen 16 und 18 Jahren gehandelt haben. Zeugen hatten den Vorfall gegen 17.25 Uhr der Polizei gemeldet. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Verdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Volksverhetzung.