Düsseldorf/Bielefeld (epd). Aus Solidarität mit den Opfern der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben evangelische und katholische Kirchen für kommenden Freitag zum Glockengeläut aufgerufen. Die Menschen benötigten neben konkreter, unmittelbarer Hilfe auch «tröstende Zeichen der Solidarität», erklärte der rheinische Präses Thorsten Latzel.
Evangelische Gemeinden und Einrichtungen sollen am Freitag um 18 Uhr die Glocken läuten und eine Andacht feiern, teilte die Evangelische Kirche im Rheinland am Mittwoch in Düsseldorf mit. Dem Aufruf schlossen sich unter anderem die Evangelische Kirche von Westfalen und das Erzbistum Paderborn sowie die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die beiden Landeskirchen in
Baden-Württemberg an.
Die gemeinsame Andacht sei «in Zeiten großer Not, wenn unsere menschlichen Möglichkeiten an ihre Grenzen kommen, das, was wir als Kirche tun können», heißt es in dem Aufruf der rheinischen Landeskirche. Sie hat unter dem Hashtag #unwetterklage einen digitalen Klageraum und unter http://ekir.de/kirche eine Hilfe-Börse eingerichtet. Außerdem sei die Kirche mit Notfall-Seelsorgern und anderen Engagierten vor Ort präsent, hieß es weiter.
«Gemeinsam mit der Evangelischen Kirche im Rheinland möchten wir ein sichtbares Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts setzen», sagte die westfälische Präses Annette Kurschus.
Auch das Bistum Limburg will gemeinsam mit weiteren deutschen Bistümern neben finanzieller Unterstützung ein Zeichen setzen. Die Kirchenglocken sollen am 23. Juli um 18 Uhr zum gemeinsamen Gebet aufrufen. «Solch eine Verwüstung ist kaum vorstellbar», schreibt Bischof Georg Bätzing in einem Aufruf an die Pfarreien des Bistums. Bätzing will eine Andacht im Limburger Dom feiern.
Die stellvertretende EKHN-Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf schrieb in einem Brief an die rund 1.100 Gemeinden und evangelischen Einrichtungen, dass «die persönlichen Schicksale von Menschen, die um Angehörige trauern, sie vermissen oder vor den Trümmern ihrer Existenz stehen» erschütternd seien. Was ihnen jetzt auch helfen könne, sei ein «gemeinsames öffentliches Zeichen der Solidarität».