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Hamburg: Kulturbrücke startet Frauenmarsch am Steindamm

Zum Internationalen Frauentag am Sonnabend organisiert die Initiative „International Women in Power“ wieder einen Frauenmarsch durch die Hamburger Innenstadt. Ganz bewusst starte er in diesem Jahr vom Steindamm aus, jenem Ort, an dem im April 2024 Menschen für die Errichtung eines Kalifats demonstriert hätten, informierte die Initiative der Kulturbrücke Hamburg am Donnerstag. Start der Demonstration ist um 15 Uhr. Der Aufzug führt unter anderem über Mönckebergstraße, Ballindamm, Lombardsbrücke, Dammtorstraße und Jungfernstieg. Er endet am Rathausmarkt. Die Organisatorinnen gehen von rund 1.000 Teilnehmenden aus.

Am Steindamm wollen die Demonstrierenden den Organisatorinnen zufolge ein unmissverständliches Zeichen gegen die Unterdrückung von Frauen und Mädchen, gegen Gewalt, Diskriminierung sowie gegen Extremismus und Islamismus setzen. Die Solidarität der Demonstrierenden gelte dabei insbesondere Frauen aus dem Iran, Afghanistan und Kurdistan, die massiven Einschränkungen ihrer Freiheiten und universellen Menschenrechte ausgesetzt seien und die unter der islamischen Scharia litten.

Flucht und Migration führten dazu, dass in Deutschland Parallelgesellschaften immer größer würden und diese sich immer mehr abschotteten, informierten die Frauenmarsch-Organisatorinnen. Innerhalb der patriarchalisch geprägten Parallelgesellschaften fände zunehmend mehr Unterdrückung statt. Durch die Abschottung würden die Männer ihre Macht schützen wollen.

Aufgabe müsse es sein, Frauen aus diesen Communities herauszuholen und sie hinsichtlich ihrer Rechte aufzuklären. Vielen seien ihre Rechte nämlich nicht ausreichend bekannt. Dazu sei es wichtig, in Kindertagesstätten und Schulen zu gehen. Aber auch vor Moscheen versuche die Initiative, Frauen zu erreichen. Die Initiative wies darauf hin, dass es patriarchalische Strukturen allerdings nach wie vor auch in deutschen Familien gebe.

Von der künftigen Bundesregierung und von den Politikerinnen und Politkern der Europäischen Union fordert die Initiative unter anderem eine wirksame Unterstützung für islamistisch bedrohte Menschen und für Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten im Ausland. Die Menschenrechtsverletzungen der Taliban dürften nicht akzeptiert werden, und im Iran, in Afghanistan und in Europa dürfe es keinen Kopftuchzwang geben. Geschlechtsspezifische Verfolgung müsse als Asylgrund anerkannt werden. Eine frauenfeindliche Paralleljustiz in Deutschland dürfe nicht geduldet werden.