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Goldene Lola für “September 5”

„September 5“ ist der große Gewinner beim diesjährigen Deutschen Filmpreis. Der Thriller über das Olympia-Attentat von München 1972 wurde am Freitagabend in Berlin als bester Spielfilm ausgezeichnet. Neben der Goldenen Lola holte sich „September 5“ von Regisseur Tim Fehlbaum noch acht weitere Preise, darunter die für beste Regie, bestes Drehbuch und bester Schnitt.

Bester Spielfilm in Silber wurde „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ von Mohammad Rasoulof, der am Beispiel Iran im Herbst 2022 zeigt, wie totalitäre Regime Individuen korrumpieren und Familien zerstören. Bronze ging an „In Liebe, Eure Hilde“, in dem sich Regisseur Andreas Dresen über die Perspektive von NS-Widerstandskämpferin Hilde Coppi dem Thema nähert. Als bester Dokumentarfilm überzeugte „Petra Kelly – Act Now!“ von Regisseurin Birgit Schulz über die ikonische Grünen-Politikerin die Jury. Bester Kinderfilm wurde „Akiko, der fliegende Affe“ von Veit Helmer.

Der Preis für die beste männliche Hauptrolle ging an Misagh Zare („Die Saat des heiligen Feigenbaums“). Für die beste weibliche Hauptrolle wurde Liv Lisa Fries („In Liebe, Eure Hilde“) ausgezeichnet.

Kultur- und Medienstaatsminister Wolfram Weimer würdigte bei der Preisvergabe „den deutschen Film in seiner künstlerischen Kraft, seinem Drama und seiner Schönheit“. Die neue Bundesregierung sei gewillt, die Rahmenbedingungen zu verbessern, sicherte er zu. Die wichtige Reform der Filmförderung sei einen ersten Schritt gegangen, der zweite wäre wünschenswert, sagte Weimer: „Wir setzen auf die offene Bühne, nicht auf die geschlossene Gesellschaft.“

Zum ersten Mal wurde der Deutsche Filmpreis in diesem Jahr undotiert verliehen und damit anderen internationalen Filmpreisen angeglichen. Die bisherigen Preisgelder in Höhe von rund drei Millionen Euro kommen laut Mitteilung des Kulturstaatsministeriums zufolge künftig der jurybasierten, kulturellen Filmförderung des Bundes zugute.