In seinem neuen Buch verteidigt der frühere CDU-Generalsekretär den Beitrag der Ostdeutschen zur Wiedervereinigung. Ihre besonderen Erfahrungen seien hilfreich für die Herausforderungen, vor denen ganz Deutschland stehe.
Ostdeutschland ist nach Ansicht von Ex-CDU-Generalsekretär Mario Czaja besser als sein Image. Die Ostdeutschen hätten sich vor 35 Jahren neu aufstellen und bei null beginnen müssen, sagte er am Freitag im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Ich glaube, dass wir aus diesen besonderen Erfahrungen eine ganze Menge mitbringen für die Herausforderungen, vor denen Deutschland heute steht”, so der gebürtige Ostberliner.
Als Beispiele nannte er die Erfahrungen mit Überalterung der Bevölkerung, “womit man sich im Osten Deutschlands aufgrund des Wegzugs von 1,8 Millionen jüngeren Arbeitskräften gleich direkt nach der Wende schon auskennt”. Auch müsse die Vernetzung Deutschlands mit dem osteuropäischen Markt verbessert und die Infrastruktur in Richtung Osten endlich zukunftsfähig aufgebaut werden. “Das kulturelle und technische Wissen existiert im Osten.”
Am Montag erscheint Czajas Buch “Wie der Osten Deutschland rettet”, in dem der 2023 vom CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz nach eineinhalb Dienstjahren als Generalsekretär überraschend aus dem Amt entlassene Politiker einen kritischen Blick auf den Wiedervereinigungsprozess wirft. Das Buch sei “kein Bewerbungsschreiben” für eine “wie auch immer geartete Position” betonte Czaja. Ihm gehe es um Fortschritt im ganzen Land.