Die Evangelischen Akademien in Ostdeutschland warnen vor der Europawahl am Sonntag vor der Stimmabgabe für autoritäre, institutionsfeindliche Bewegungen und Parteien. In schwierigen Zeiten stimmten Menschen im Bedürfnis nach Kontrolle und einfachen Antworten solchen Gruppierungen oft zu. Das sei irrational, denn deren Ziele widersprächen in der Regel den Interessen der sie wählenden Menschen, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme der Evangelischen Akademien in Berlin, Dresden, Wittenberg, Neudietendorf und Rostock.
Der Direktor der Evangelischen Akademie in Wittenberg, Christoph Maier, mahnte zugleich zu Gelassenheit. Es werde sich jetzt zeigen, „dass wir starke Institutionen haben und sprichwörtlich in guter Verfassung sind“, sagte der Theologe. Freiheit und Mitbestimmung durch starke Repräsentanz seien die Werte, die sich durchsetzen werden.
Der Rostocker Akademie-Direktor Jörg Herrmann erinnerte an die wichtige Funktion der europäischen Institutionen: „Wir brauchen Europa in diesen Krisenzeiten mehr denn je. Damit die Demokratie stark bleibt und alles für den Frieden getan wird.“