Die Eichendorffschule aus Erlangen ist “Schule des Jahres 2023”. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte der Mittelschule den mit 100.000 Euro dotierten Preis am Donnerstag in Berlin. Fünf weitere Preise in Höhe von je 30.000 Euro gingen an die Grundschule am Dichterviertel in Mülheim an der Ruhr, die Berufliche Schule ITECH Elbinsel Wilhelmsburg in Hamburg, die Rothenburg-Grundschule in Berlin, die Nelson-Mandela-Gesamtschule in Bergisch Gladbach sowie an die Grundschule Op de Host im schleswig-holsteinischen Horst.
Die Hauptgewinner-Schule aus Erlangen achte besonders auf ein soziales und faires Miteinander und hat die Jury den Angaben zufolge dadurch überzeugt, wie sie die Selbstwirksamkeit der rund 400 Schülerinnen und Schüler fördert. Beispielsweise werde in einem “Raum der Mathematik” die Angst vor dem Fach genommen.
Bundespräsident Steinmeier kritisierte in seiner Ansprache den Zustand des Bildungssystems. Deutschland lasse Talente verkümmern und frustriere junge Menschen, da sie keine faire Chance auf einen Aufstieg durch Bildung hätten, so der Bundespräsident. Vor dem Hintergrund von Fachkräftemangel, einem Verfall der Debattenkultur und einem Rückgang des Vertrauens in die Demokratie sei dies “grotesk”.
Zugleich kritisierte der Bundespräsident “gesellschaftliche Heilserwartungen” an die Schulen. “Wo immer Defizite im gesellschaftlichen Miteinander registriert werden – ob bei Sozialverhalten, der Integration, Umweltbewusstsein, Ernährungsfragen und vielem anderen mehr -, überall soll Schule aushelfen und andernorts Versäumtes nachliefern.” Er gratulierte den Preisträgern und dankte allen, die sich an Schulen und in Kitas engagieren: “Es ist großartig, was sie Tag für Tag leisten.”
Der Deutsche Schulpreis ist die höchstdotierte Auszeichnung für Schulen in Deutschland. Die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung zeichnen damit in Zusammenarbeit mit der ARD und der Zeit Verlagsgruppe jährlich die besten Schulen aus. Im Mittelpunkt des Wettbewerbs steht den Angaben zufolge die Qualität des Unterrichts und die Frage, wie Schulen das Lehren und Lernen für ihre Schülerinnen und Schüler am besten gestalten können. Die Konzepte der Preisträgerschulen würden anschließend aufbereitet und über Fortbildungen und Publikationen allen Schulen zugänglich gemacht.