UK 24/2018, Juden in Deutschland/Antisemitismus (Seite 4: „Zutiefst israelfeindliches Machwerk“; Seite 5: „Rote Linie Boykottaufruf“)
Nach der millionenfachen Judenermordung durch Hitlers Nationalsozialisten schworen jüdische Überlebende: Nie wieder Schoah! Doch nach der völkerrechtlichen Gründung des Staates Israel 1948 überzogen arabische Länder die einzige Demokratie im vorderen Orient umgehend mit Krieg. Andere Angriffskriege gegen den Judenstaat folgten, schändlicherweise sogar am jüdischen Versöhnungstag Jom Kippur.
Israel wird auch in Zukunft mit politischen und militärischen Mitteln alles versuchen, einen zweiten Holocaust gegen seine staatliche Existenzgrundlage durch eine explizite Vernichtungsdoktrin einiger Nachbarländer zu verhindern.
Und nun fordern seit Monaten kirchliche Organisationen und christliche Professoren israelfeindliche Aktionen nach dem unsäglichen NS-Vorbild „Kauft nicht bei Juden“. Es sind heutzutage Boykottaufrufe gegen Produkte aus dem „Heiligen Land“.
Antisemitische Publikationen deutscher Theologen wurden von den Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit zu Recht als „Machwerke“ scharf kritisiert. Der neue Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben sprach im UK-Interview von einer „roten Linie“ bezüglich Boykottforderungen gegen israelische Warenimporte. Auch unsere EKD hat erfreulicherweise kürzlich in einer eindeutigen Erklärung klargestellt: „Antisemitismus ist Gotteslästerung“ – von welcher Seite auch immer, ob von rechts oder links, ob christlich oder islamistisch motiviert.
Ich hoffe weiterhin auf Gottes Eingreifen, damit Israelis und Palästinenser mit ihren Bruderstaaten ihre jahrzehntelangen Hass- und Kriegserfahrungen durch Schritte der Versöhnung und eines gerechten Friedens nachhaltig überwinden. Politiker alleine schaffen es leider nicht!
Der Nahe Osten braucht so etwas wie das Wunder der Beendigung des „Kalten Krieges“ der Machtblöcke gegen Ende des vorigen Jahrtausends.
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