Soziale Fragen hatten für die Wähler bei der Landtagswahl in Brandenburg eine große Bedeutung, konstatieren die kirchlichen Wohlfahrtsverbände. Doch sie nehmen auch negative Begleiterscheinungen zur Kenntnis.
Für Caritas und Diakonie bestätigt das Ergebnis der Landtagswahl in Brandenburg die hohe Bedeutung von sozialen Themen. “Soziale Sicherheit spielte für die Wahlentscheidung in Brandenburg eine herausragende Rolle”, sagte Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa am Montag in Berlin. “Die Menschen haben Sorge um ihre Arbeitsplätze und um ihren Lebensstandard.” Anders als vor fünf Jahren sei diese Sorge aber kaum noch mit der Sorge um die Lebensgrundlagen der Erde verbunden. Es käme nun darauf an, die Frage nach der persönlichen sozialen Sicherheit mit den Gefahren des Klimawandels unmittelbar zu verknüpfen.
Auch die Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Ursula Schoen, sieht im Wahl-Ergebnis deutlich eine soziale Komponente: Fast 70 Prozent der Brandenburger hätten sich für eine Regierung auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung ausgesprochen. Das sei ein “gutes Signal für die sozial-diakonische Arbeit” ihrer Einrichtungen, so Schoen. Der Auftrag der Diakonie lasse keine Ausgrenzung nach Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter, religiöser oder kultureller Zugehörigkeit, körperlicher, geistiger oder seelischer Beeinträchtigung zu.