Anlässlich des Red Hand Day am Mittwoch (12. Februar) fordert das Deutsche Bündnis Kindersoldaten die neue Bundesregierung auf, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit für kriegsbetroffene Kinder zu erhöhen. Konflikte müssten friedlich gelöst und Täter konsequent strafverfolgt werden, forderte das Bündnis zu dem unter anderen das Osnabrücker Hilfswerk Terre des Hommes gehört am Dienstag in Berlin.
Weltweit würden immer mehr Kinder von bewaffneten Konflikten betroffen, sagte Bündnis-Sprecher Frank Mischo von der Kindernothilfe. „Unserer Schätzung nach waren es im Jahr 2024 eine halbe Milliarde Kinder.“ Etwa jedes fünfte Kind lebe heute in Krisen- und Konfliktgebieten. Das seien anteilig doppelt so viele, wie in den 90er Jahren. Zudem seien immer mehr Kinder in bewaffneten Konflikten von schweren Kinderrechtsverletzungen betroffen, etwa der Rekrutierung als Soldatinnen und Soldaten, Tötung und Verstümmelung, Sexueller Gewalt, Entführungen, Angriffen auf Schulen und Krankenhäuser und der Verweigerung humanitärer Hilfe.
Ralf Willinger von Terre des Hommes mahnte, dass Hilfe für kriegsbetroffene Kinder nicht behindert werden dürfe. Dies sei allerdings immer öfter der Fall – zum Beispiel in Myanmar, in Gaza, der West Bank und Afghanistan. „Deshalb müssen unsere Kollegen vor Ort immer riskantere, oft lebensgefährliche Wege gehen, um die Kinder vor dem Verhungern oder Krankheiten zu schützen.“
Am 12. Februar 2002 ist das Zusatzprotokoll der Kinderrechtskonvention zu Kindern in bewaffneten Konflikten in Kraft getreten, das den Einsatz von unter 18-Jährigen in bewaffneten Konflikten verbietet. Anlässlich dieses Tages ruft das Deutsche Bündnis Kindersoldaten jährlich gemeinsam mit zahlreichen Organisationen weltweit zu Aktionen mit dem Symbol der roten Hand auf.