Rund 250.000 Gläubige und Staatsgäste aus aller Welt haben am Samstagvormittag in Rom Abschied von Papst Franziskus genommen. Unter ihnen waren auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising, sowie der Vorsitzende des Weltkirchenrats und frühere bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Für seine Beiträge in den sozialen Medien rund um die Trauerfeier, hat Markus Söder scharfen Gegenwind erhalten.
Bei seiner Ankunft in der italienischen Hauptstadt hatte Söder auf X (vormals Twitter) und Instagram ein Selfie mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier veröffentlicht. Dazu schrieb er: „Gerade in Rom gelandet: Nun geht es im Konvoi mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den Vatikan zu den Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Papst Franziskus.“ Das Lächeln der beiden Politiker auf dem Foto führte zu Kritik vieler in der Kommentarspalte.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) konterte auf X, „Beerdigungs-Reiseselfies“ hätten etwas „recht Würdeloses“. Die Beerdigung des Papstes sei nicht das Oktoberfest. „Da kann man schon froh sein, dass Söder nicht auch noch einen Döner in der Hand hat. Die Suche nach einem McRib auf dem Petersplatz ist sicher schon in vollem Gange“, schrieb das FDP-Präsidiumsmitglied. Auch Dietmar Bartsch von der Linken kommentierte das Foto: „Eine Spur zu fröhlich für eine Trauerfeier. Finde ich.“
Dennis Radtke, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA) und CDU-Europaabgeordneter sagte dem „Tagesspiegel“ (Online), es sei „ein beeindruckendes Talent, aus jedem Misthaufen einen Luftkurort zu machen, aber Scham und Pietätsgrenzen gibt es offenbar keine mehr“. Es wundere ihn nicht, „dass viele Menschen in unserem Land den ganzen Betrieb nicht mehr ernst nehmen können. Mir fällt es zuweilen selber schwer“.
Später zeigten Bilder in zwei weiteren Posts Markus Söder vor Beginn sowie nach der Trauerfeier auf dem Petersplatz. „Wir werden Papst Franziskus sehr vermissen“, so der CSU-Politiker. Er sei ergriffen, wie viele Menschen sich am Petersplatz und vor den Fernsehern von ihm verabschiedeten. Und weiter: „Papst Franziskus war ein großer Mensch und ein fröhlicher Christ. Er hatte Mut zu Veränderung, um die Begeisterung für den Glauben und die Spiritualität neu zu entfachen. Sein Vermächtnis ist der Auftrag für eine lebendige Kirche, die nach vorne geht.“