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Auto rast auf Magdeburger Weihnachtsmarkt in Menschenmenge

Die Sicherheit von Weihnachtsmärkte war zuletzt häufig Thema. Jetzt ist offenbar beim Magdeburger Weihnachtsmarkt ein Auto in eine Menschenmenge gerast.

Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Behörden gehen von einem Anschlag aus.

Laut Polizei gibt es mindestens einen Toten und Dutzende Verletzte. Regierungssprecher Matthias Schuppe erklärte MDR Sachsen-Anhalt, der mutmaßliche Fahrer des Autos sei festgenommen worden. Warum das Fahrzeug trotz Absperrungen und Sicherheitskonzept auf den Weihnachtsmarkt gelangen konnte, ist unklar. Der Weihnachtsmarkt wurde geschlossen. Die Polizei sperrte die Innenstadt ab. Rettungskräfte und Feuerwehr sind mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte am Abend, die Vorfreude auf ein friedliches Weihnachtsfest werde durch die Meldungen aus Magdeburg jäh unterbrochen. “Noch sind nicht alle Hintergründe der schrecklichen Tat aufgeklärt. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ich danke allen Rettungskräften für ihren Einsatz.”

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb auf X: “Die Meldungen aus Magdeburg lassen Schlimmes erahnen.” Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen. “Wir stehen an ihrer Seite und an der Seite der Magdeburgerinnen und Magdeburger. Mein Dank gilt den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden.”

Magdeburgs katholischer Bischof Gerhard Feige zeigte sich erschüttert über den mutmaßlichen Anschlag. “Gerade in diesen Tagen und vor einem Fest, wo uns die Botschaft von der Liebe Gottes, der Würde des Menschen und die Sehnsucht nach einer heilen Welt besonders bewegen, ist eine solche Tat umso erschreckender und abgründiger”, sagte er am Freitagabend der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Ich denke an die Betroffenen, ihre Angehörigen und die Einsatzkräfte und schließe sie in mein Gebet ein.”

Zugleich sieht der Bischof angesichts dieser Gewalttat auch die Gesellschaft gefordert. Sie müsse jeglichem Extremismus noch entschiedener entgegentreten und sich noch mehr für ein friedvolles Miteinander einsetzen.

Feige verwies darauf, dass die Notfallseelsorger vor Ort im Einsatz seien. Die Kathedrale Sankt Sebastian werde am Samstag geöffnet sein und biete einen Ort des Gedenkens an.

Das Geschehen weckt Erinnerungen an das Attentat auf den Weihnachtsmarkt in Berlin am 19. Dezember 2016, als ein islamistischer Attentäter mit einem gestohlenen Lkw Dutzende Besucher erfasste. Insgesamt 13 Menschen starben, 67 weitere wurden zum Teil schwer verletzt.