Nach einer Erstpräsentation in der niedersächsischen NS-Gedenkstätte Sandbostel geht eine bundesweit einzigartige Ausstellung zu verbotenen Liebesbeziehungen zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeitern im Nationalsozialismus auf dreijährige Reise. Erste Station ist das Krankenhaus-Museum in Bremen, wo die Wanderausstellung unter dem Titel „Trotzdem da!“ am Sonntag eröffnet wurde. Die Ausstellung ist bis zum 25. Mai in Bremen zu sehen. Noch in diesem Jahr soll sie auch in Köln, Hamburg-Neuengamme und Berlin gezeigt werden.
„Die Ausstellung verdeutlicht, wie sehr die rassistische Ideologie der Nationalsozialisten auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wirksam blieb“, sagte zur Eröffnung der Leiter des Krankenhaus-Museums, Jannik Sachweh. Viele Kinder aus „verbotenen“ Beziehungen hätten dies in der Bundesrepublik immer wieder im Alltag erfahren müssen. „Dieses Schicksal verbindet sie mit anderen Opfern des Nationalsozialismus und ihren Angehörigen, deren Leid nach 1945 nicht anerkannt wurde.“
Die Dokumentation ist das Ergebnis eines mit Bundesmitteln geförderten Forschungsprojektes, das unter Federführung der Gedenkstätte Sandbostel mehr als 20 Kinder aus verbotenen Beziehungen aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden ausfindig machen konnte.