Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, bewertet es als „enorm wichtiges Zeichen“, dass der Bundestag seine Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus in diesem Jahr den verfolgten Homosexuellen widmet. „Deutschland erweist den queeren Opfern des Nationalsozialismus endlich den lange verweigerten Respekt“, erklärte die unabhängige Beauftragte in Berlin. Am Freitag hält der Bundestag seine Gedenkstunde für die Opfer des Naziregimes ab und stellt dabei die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgten Menschen in den Mittelpunkt. Unter anderem wird die 1942 geborene Jüdin und Holocaust-Überlebende Rozette Kats sprechen.
Viele Menschen in Deutschland wüssten heute gar nicht mehr, dass auch homo- und transsexuelle Menschen von den Nazis in Konzentrationslagern umgebracht wurden, erklärte Ataman. „Um aus der Geschichte zu lernen, müssen wir das Unrecht kennen und benennen, wir müssen es weiter erforschen und beschreiben, welche Missstände es bis heute gibt“, sagte sie und erneuerte ihre Forderung, das Merkmal der sexuellen Identität im Grundgesetz als schutzwürdig zu benennen.