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Andere Hände – andere Sitten

Interkulturelle Kompetenz vermitteln will eine Langzeitfortbildung unter dem Titel „FremdGehen“ des Gemeinsamen Pastoralkollegs Villigst. Start mit dem ersten von insgesamt vier Bausteinen ist im September in Berlin

In Deutschland schüttelt man sich für gewöhnlich zur Begrüßung die Hände – außer vielleicht bei einer Grippewelle. Unter arabischen Menschen gilt der zu feste Händedruck dagegen als unhöflich. Und während sich die Amerikaner lächelnd ein „Hi, how are you“ zusprechen oder  die Franzosen je nach Region unterschiedlich oft auf wechselnden Seiten in die Luft küssen, wählen Japaner sehr streng der Tageszeit gemäß ihre Worte.

Wenn wir wissen, was unter welchen Menschen kulturell prägend ist, nimmt uns das die Verunsicherung im Umgang miteinander. Und es sorgt dafür, dass wir weniger in Vorurteilen übereinander denken und urteilen.
In unserer Welt, die immer stärker zusammenwächst, ist interkulturelle Kompetenz wichtig. Auch unsere Gemeinden sind zunehmend Räume der Begegnung mit Menschen aus fremden kulturellen Kontexten.
Darum bietet das Gemeinsame Pastoralkolleg in Villigst eine Langzeitfortbildung zur „Interkulturellen Kompetenz“ an. Sie hat den prägnanten Titel „FremdGehen“, da es auch immer darum geht wahrzunehmen, wer man selbst ist im Gegenüber zum Fremden. Die Fortbildung beginnt mit einer Woche im September in Berlin und wird 2019 und 2020 fortgeführt. Sie fokussiert auf zwei Seiten interkultureller Begegnung: Zum einen die angemessene Wahrnehmung und Begegnung mit dem Fremden und zum anderen die dadurch veränderte Wahrnehmung der eigenen Kultur.
Gelernt wird unter anderem von Geschwisterkirchen in der Ökumene, die hier bereits viele Erfahrungen haben. Etwa von den Waldensern, mit einer Woche in Genua, Italien. Ihr Programm „essere chiesa insiema“, „gemeinsam Kirche sein“, verbindet ihre eigenen Kirchenmitglieder mit den Menschen, beispielsweise aus afrikanischen Kirchen, die zu ihnen kommen und ihre Räume nutzen. Die Sensibilisierung für interkulturelles Denken liegt ihnen am Herzen.
Auch in Chicago, einer Metropole mit Menschen vielfältiger kultureller Prägung in den USA, widmen wir uns interkulturellen Projekten und schulen uns in einer Grundhaltung der interkulturellen Öffnung. Wir arbeiten theologisch, gemeindepädagogisch, auch kreativ. Die Teilnehmenden entwickeln im Laufe der Fortbildung ein interkulturelles Projekt für ihre Gemeinde vor Ort.

Die genauen Termine sind:
• 3.-7. September 2018, Berlin
• 1.-6. April 2019, Genua, Italien
• 16.-23. September 2019, Chicago, USA
• 13.-17. Januar 2020, Schwerte

• Interessenten wenden sich an  Susanne Wolf, Telefon (0 23 04) 57 71 52, oder Christian Binder, Telefon (0 23 04) 57 71 51, am Gemeinsamen Pastoralkolleg.