Je nach Bundesland gibt es große Unterschiede bei der Verfügbarkeit von Ärzten. Welche Regionen gut oder schlecht versorgt sind, erläutert eine aktuelle Analyse der Stiftung Gesundheit.
Einige Bundesländer sind laut einer Analyse besser mit Ärzten versorgt als andere. Während es in den Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen im vergangenen Jahr mehr als 300 ambulant tätige Mediziner pro 100.000 Einwohner gab, waren es in Flächenbundesländern wie Brandenburg und Thüringen unter 200, wie die Hamburger Stiftung Gesundheit am Dienstag mitteilte. Nach dieser Rechnung musste etwa ein Arzt aus Hamburg 313 Patienten versorgen, ein Amtskollege aus Brandenburg hingegen 526.
Laut der Analyse ist die Zahl der niedergelassenen Ärzte im Jahr 2023 in 15 Bundesländern gesunken. Damit habe sich ein Trend aus dem Vorjahr fortgesetzt. Den größten Rückgang gab es in Hamburg mit 10,3 Prozent, gefolgt von Thüringen mit 8,5 Prozent. Lediglich in Nordrhein-Westfalen stieg die Zahl der Mediziner um 3,4 Prozent. Laut Stiftung gelten als niedergelassene Ärzte solche mit einer eigenen Praxis.
Der Stiftung zufolge werden in den nächsten Jahren viele niedergelassene Ärzte in Deutschland in den Ruhestand gehen. Jeder sechste von ihnen (16,2 Prozent) ist demnach 65 Jahre oder älter und brauche demnächst einen Nachfolger oder müsse seine Praxis schließen. Bei den Zahnärzten liege dieser Wert bei 17,8 Prozent, bei den Psychotherapeuten bei 16.
Für die Analyse hat die Stiftung das von ihr gepflegte Strukturverzeichnis der medizinischen Versorgung ausgewertet. Stichtag war der 31.12.2023. Berücksichtigt wurden niedergelassene Ärzte, Zahnärzte und Psychologische Psychotherapeuten sowie angestellte Behandler in Praxen und Medizinischen Versorgungszentren.
Bei den niedergelassenen Ärzten wurde nicht näher zwischen Haus- und Fachärzten differenziert. In diesen Teilgruppen und in einzelnen Fachgebieten könne sich je nach Zusammensetzung der Ärzteschaft ein noch weitaus dramatischeres Bild ergeben, hieß es.