Kiel. In Schleswig-Holstein ist eine "Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat" gegründet worden. Das Bündnis hat bereits seine Arbeit aufgenommen. Kirchen und Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften, Sozialverbände, Landessportverband, Kinderschutzbund und Landesfrauenrat wollen sich gemeinsam für ein weltoffenes Land und gegen Hass und Gewalt einsetzen. Es sind insgesamt zehn Partner, die gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz ab sofort mobil machen.
Die Allianz war 2016 zunächst als bundesweiter Zusammenschluss ins Leben gerufen worden. Schleswig-Holstein ist das erste Flächenland, das ein Bündnis auf Landesebene gegründet hat, sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Bezirk Nord, Uwe Polkaehn. Auch in Berlin gibt es einen entsprechenden Zusammenschluss. Rechtzeitig vor der Landtagswahl am 7. Mai will die Allianz gegen Rechtspopulismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung aktiv werden.
"Feindseligkeiten geschürt"
Zu den Erstunterzeichnern eines entsprechenden Aufrufs gehören neben Polkaehn unter anderem der evangelische Bischof für Schleswig-Holstein, Gothart Magaard, der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße und der Präsident des Landessportverbandes, Hans-Jacob Tiessen. Weiter dabei sind Fatih Mutlu als Vorsitzender der Schura – Islamische Religionsgemeinschaft Schleswig-Holstein und die Vorsitzende des Kinderschutzbundes, Irene Johns. Auch Anke Homann vom Landesfrauenrat hat unterzeichnet.
"Mit großer Sorge erfüllt uns die Tatsache, dass rechtspopulistische und rechtsextreme Gruppierungen das Thema Flucht und Migration derzeit dazu nutzen, Feindseligkeit zu schüren und unsere freiheitlich-demokratische Ordnung infrage zu stellen", heißt es in den Aufruf. Das Bündnis trete jeder Form von Hass, Rassismus, Beleidigung oder Gewalt entgegen. Die Allianz wolle mit Flyern, Veranstaltungen und Aktionen im ganzen Land für ihr Anliegen werben. "Wir wollen 365 Tage im Jahr gemeinsam auftreten", sagte Polkaehn.