Rund 3.000 Beschäftigte aus Krankenhäusern in Niedersachsen und Bremen haben nach Polizeiangaben am Mittwoch in Hannover für eine bessere finanzielle Ausstattung der Kliniken und gegen eine aus ihrer Sicht drohende Pleitewelle demonstriert. Dabei stellte sich Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) an die Seite der Demonstranten. „Wir können nicht warten, das Wasser steht uns allen bis zum Hals“, sagte er unter großem Applaus. Die Bundesregierung müsse den Kliniken mehr Geld zur Verfügung stellen, um ein Krankenhaussterben abzuwenden.
Bis die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Krankenhausreform greife, werde noch viel Zeit vergehen, sagte Philippi. Bis dahin setzten steigende Energiekosten, Tarifsteigerungen und die anhaltend hohe Inflation die Kliniken unter Druck: „Bund und Krankenkassen sind in der Pflicht, hier gegenzusteuern.“ Mit einem Vorschaltgesetz müsse der Bund die Lücken ausgleichen und die Liquidität gefährdeter Krankenhäuser kurzfristig sicherstellen, damit diese die Reform überhaupt noch erlebten. Die Demonstration war Teil eines bundesweiten Protesttags der Kliniken.