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Zum Mitmachen und Mithelfen

Die Berliner Bahnhofsmission benötigt Schlafsäcke und finanzielle Unterstützung, auch im Sommer.

Die Berliner Bahnhofsmission benötigt Schlafsäcke und finanzielle Unterstützung, auch im Sommer. In den letzten 4 Jahren gab die Bahnhofsmission 12 000 Schlafsäcke an bedürftige Menschen heraus, vergangenes Wochenende nun den letzte. dieKirche-LeserInnen können mithelfen, alte Schlafsäcke aus dem Schrank holen und mit schon 10 Euro z.B. den Lebensmittelzukauf für 180 Gäste sichern.

Schlafsäcke bitte an:Bahnhofsmission ZooJebensstr.510623 BerlinTelefon: 030 / 318 80 88Geldspenden bitte an:Berliner StadtmissionBank für SozialwirtschaftKonto Nr.: 318 19 07BLZ: 100 205 00Verwendung: Hilfe / Bahnhofsmission Zoo

Pressemitteilung

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Berliner Bahnhofsmission Zoologischer Garten bittet um Unterstützung

Ort: Bahnhofsmission am Zoo, Jebensstraße, 10623 Berlin

Der „Rettungstanker“ im Berliner Hilfesystem ist angeschlagen. Die Berliner Bahnhofsmission am Zoo bittet um Unterstützung. 100 Euro sichern z. B. den Lebensmittelzukauf für drei Tage. Es ist zwar Sommer, aber die Nächte sind kalt. Der letzte Schlafsack wurde am vergangenen Sonntag herausgegeben, weitere sind nicht vorhanden. Ohne finanzielle Unterstützung drohen mittelfristig Reduzierungen überlebenswichtiger Angebote. Die Bahnhofsmission am Zoo versorgt jährlich ca. 5 000 verschiedene Menschen, ist damit nicht nur eine der größten Einrichtungen in Deutschland, sondern auch in Europa.

11 000 wohnungslose Menschen halten sich in Berlin auf, 2000 – 4000 davon leben auf der Straße, ca. 600 davon suchen jeden Tag die Bahnhofsmission am Zoologischen Garten auf, die täglich 24 Stunden geöffnet hat, an 365 Tagen im Jahr. Nur wenige der wohnungslosen Menschen in dieser Stadt sind Berliner. Etliche kommen aus Flensburg, Köln, Magdeburg, aus Stuttgart, Kassel oder aus Dörfern und Städten der gesamten Bundesrepublik. Schon immer zog es angeschlagene Menschen in die Anonymität Berlins, können sie hier doch unerkannt abtauchen, können sich in ihrer Schamhaftigkeit verstecken. Das Berliner Hilfesystem ist gut und so suchen viele Zuflucht. Die Bahnhofsmission Zoo wird von Menschen aus ca. 35 verschiedenen Ländern aufgesucht, da ist der Gast aus Spanien, aus der Schweiz oder aus Amerika – zunehmend werden es immer mehr Menschen aus Osteuropa. Erfrieren in Moskau im Winter 150 wohnungslose Menschen, in Warschau 50, gibt es dort oft nur unzulängliche Hilfen, so sind das gute Gründe, nach Berlin zu kommen. Schon lange ist Berlin somit die Drehscheibe zwischen Ost und West. Manchmal kommen ganze Familien. Jeder einzelne Mensch in Not erhält in der Bahnhofsmission am Zoo gutes Essen, Seelsorge, Bekleidung. Für viele, deren Schlafzimmer die Straße ist, ist die Einrichtung Heimathafen und Seelentröster. Etliche von ihnen werden fachgerecht in weiterführende Hilfen vermittelt.

Vieles fehlt ständig. In den letzten vier Jahren wurden 12 000 Schlafsäcke an bedürftige Menschen herausgegeben. Jährlich sind 75 000.- Euro für die Arbeit der Bahnhofsmission am Zoo nicht gedeckt. Wenn dies nicht durch Spenden finanziert wird, drohen mittelfristig Angebotsreduzierungen, so z.B. die nächtliche Schließung. Es droht auch Personalabbau.

Die Berliner sind enorm hilfsbereit, unterstützten in den letzten Jahren redlich und zupackend. Über 100 arbeiten ehrenamtlich mit, leisten tolle Arbeit. Sie bringen benötigte Lebensmittel wie Margarine, Kaffee, H-Milch, Käse, Winter- und Sommerbekleidung, informieren sich vor Ort, bleiben auf eine Tasse Kaffee. Aus etlichen Spendern wurden Freunde. Nur so konnte im letzten Jahr 33 000 x Notbekleidung an zum Teil halbnackte Menschen herausgegeben werden.

Trotzdem: es reicht nicht, Menschen frieren, haben keinen Schlafsack. Denn die Not wird größer! Vor drei Jahren suchten 400 Menschen die Bahnhofsmission auf, nun sind es 600, die Tendenz ist steigend. So stehen aktuell allein 150 Menschen abends von 22.00 – 24.00 an, um ein paar Stullen zu erhalten.

„Schwer zu verstehen, aber die Not für wohnungslose Menschen ist manchmal im Sommer größer als im Winter, fehlen doch die Notübernachtungen der Berliner Kältehilfe, die Kältebusse; über 70 Einrichtungen haben im Sommer geschlossen. So sterben auch im Sommer wohnungslose Menschen an widrigen Lebensbedingungen. Im Winter ist die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung deutlich ausgeprägter. Ich wünsche mir diesen emotionalen Ruck auch im Sommer, kommen wir sonst doch auch nicht in unserer Arbeit klar. Jeder wohnungslose Mensch hat sein ‘pesönliches Fluterlebnis’, unverschuldet. 70% sind sehr stark suchtmittelabhängig, 60% psychisch erkrankt. Das Mischverhältnis erzeugt das hohe Maß an Hilflosigkeit. Viele werden vom Leben einfach weggespült. Und es gibt keine Turnhallen, die schützen, Versicherungen, die greifen, Spendengalas. Helfen Sie bitte helfen! – Ihr Helfen wird ein Zeichen der Liebe sein.” so Dieter Puhl – Leiter der Ev. Bahnhofsmission Zoo.

Für Rückfragen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:

Dieter Puhl, Leiter der Evangelischen Bahnhofsmission Zoologischer Garten