Berlin – Deutsche Senioren sind einer neuen Studie zufolge zufrieden mit ihrem Leben. Die Mehrheit der älteren Generation führe ein abwechslungsreiches und aktives Leben, teilte der Versicherungskonzern Generali in Berlin mit. Das Unternehmen hatte die repräsentative Studie in Auftrag gegeben, für die das Institut für Demoskopie Allensbach mehr als 4100 Deutsche im Alter von 65 bis 85 Jahren befragte. Die „Generali Altersstudie“ wurde nach 2013 zum zweiten Mal erstellt.
Im Durchschnitt stuft die ältere Generation den Angaben zufolge ihre Lebensqualität auf einer Skala von 0 (überhaupt nicht zufrieden) bis 10 (völlig zufrieden) bei einem Wert von 7,2 ein. Regionale Unterschiede gibt es dabei kaum.
Auch mit ihrer finanziellen Situation sind deutsche Senioren zufrieden: Fast zwei Drittel (62 Prozent) schätzen ihre wirtschaftliche Lage als positiv ein. Zehn Prozent bezeichnen sie als sehr gut, mehr als die Hälfte (52 Prozent) als gut. 31 Prozent der 65- bis 85-Jährigen empfinden ihre finanzielle Lage als durchschnittlich, nur sechs Prozent stufen sie als eher schlecht oder schlecht ein.
Insgesamt schätzen die Älteren die finanzielle Lage ihrer Generation allerdings weitaus pessimistischer ein als ihre eigene. 48 Prozent von ihnen glauben, dass die wirtschaftliche Lage der meisten älteren Menschen in Deutschland eher mäßig ist, 31 Prozent vermuten, dass es den meisten ihrer Altersgenossen finanziell schlechtgeht.
Tatsächlich geht es den Senioren im Vergleich zu den Ergebnissen der ersten Studie 2013 wirtschaftlich besser: Mit einem Nettoeinkommen von durchschnittlich 2410 Euro im Monat haben sie rund 200 Euro mehr Geld zur Verfügung. Die frei verfügbaren Mittel stiegen in den vergangenen vier Jahren um 20 Prozent auf durchschnittlich 628 Euro pro Monat. Dabei haben ältere Menschen mit niedrigem Einkommen jedoch mit 351 Euro weitaus weniger zur Verfügung als Senioren mit höherem Einkommen, die im Schnitt über 1027 Euro nach Abzug aller Fixkosten verfügen können.
Ihren Gesundheitszustand beurteilen 40 Prozent der älteren Generation als uneingeschränkt positiv. Allerdings gibt es zwischen den sozialen Schichten erhebliche Unterschiede: Während 52 Prozent der Senioren aus den höheren sozialen Schichten ihren Gesundheitszustand als positiv einstufen, sind es bei den gleichaltrigen Menschen aus den unteren sozialen Schichten nur 28 Prozent.
Andreas Kruse, Vorsitzender der Altenberichtskommission der Bundesregierung, sagte mit Blick auf die Studienergebnisse, es sei wichtig, die Rehabilitation älterer Menschen im medizinischen Versorgungssystem stärker zu gewichten. „Letztendlich geht es auch um die Frage: Was können wir eigentlich tun, damit wir die Gesundheit und Selbstständigkeit der Menschen auch jenseits der 80 aufrechterhalten.“
Laut der Studie ist die ältere Generation auch sehr mobil: Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der 65- bis 85-Jährigen ist noch mit dem eigenen Auto unterwegs. epd
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Zufriedene Senioren
Die ältere Generation schätzt ihre finanzielle Situation und ihre Lebensqualität als gut ein