Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat den Brandanschlag auf eine Synagoge in der Berliner Brunnenstraße scharf verurteilt. Auch wenn die genauen Hintergründe noch ermittelt werden müssten, sei “eine Verbindung zu den fortdauernden antisemitischen Ausschreitungen in Berlin naheliegend”, erklärte der Zentralrat.
Nach seinen Angaben griffen zwei Täter das jüdische Gotteshaus in den Morgenstunden mit Molotowcocktails an. Das Gebäude, in dem sich neben der Synagoge noch eine jüdische Schule und Kita befindet, sei glücklicherweise nicht in Brand geraten.
“Psychischer Terror, der in konkrete Anschläge mündet”
“Wir alle sind erschüttert über diesen Terroranschlag”, betonte der Zentralrat. “Vor allem sind die Familien aus dem Umfeld der Synagoge schockiert und verunsichert.” Die Vernichtungsideologie der Hamas gegen alles Jüdische wirke auch in Deutschland. Der von der Terrororganisation ausgerufene “Tag des Zorns” sei nicht nur eine Phrase, sondern “psychischer Terror, der in konkrete Anschläge mündet”.
In der Nacht zum Mittwoch habe sich ein islamistischer Mob von mehreren hundert vor allem jungen Menschen am Brandenburger Tor versammelt, führte der Zentralrat weiter an. Sie seien durch eine Meldung der Hamas angefacht worden, die den Raketentreffer auf ein Krankenhauses in Gaza der israelischen Armee zugeschrieben habe.
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Viele deutsche Medien hätten diese Meldung schlagzeilenartig verbreitet, “obwohl schon generell die Erklärung einer Terrororganisation in Frage gestellt werden muss”, so der Zentralrat. Dagegen sei “mit großer Wahrscheinlichkeit eine verunglückte Terrorrakete für den tragischen Treffer verantwortlich.”
Bundesregierung: Sicherheit jüdischer Bürger haben oberste Priorität
Auch die Bundesregierung hat den Brandanschlag auf das schärfste verurteilt. Übergriffe auf jüdische Einrichtungen seien mit nichts zu rechtfertigen, betonte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin. Der Kampf gegen den Antisemitismus sei eine zentrale Aufgabe des Staates und der Gesellschaft, so Büchern. Die Sicherheit jüdischer Bürger und ihrer Einrichtungen hätten oberste Priorität. Zugleich zitierte Büchner den Kanzler mit den Worten: “Wer israelische Fahnen verbrennt, wer das Töten von Menschen bejubelt, begeht Straftaten, und diese werden von den Behörden auch verfolgt”. Der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Maximilian Kall, sprach von einer “abscheulichen Tat” und betonte, dass der Schutz jüdischer Einrichtungen erhöht worden sei.