Der in Berlin lebende US-Künstler Fareed Armaly hat die Annahme des diesjährigen Käthe-Kollwitz-Preises der Berliner Akademie der Künste abgelehnt. Zur Begründung verwies er auf einen „beunruhigenden Trend zur Zensur“ in Deutschland, wie die Künstlervereinigung am Donnerstag in Berlin mitteilte.
Akademie-Präsident Manos Tsangaris respektiere die Entscheidung des 1957 im US-Bundesstaat Iowa geborenen Dokumentarfilmers und Installationskünstler palästinensischer Eltern, hieß es. Als Reaktion auf die Ablehnung will die Akademie den mit 12.000 Euro dotierten Preis in diesem Jahr nicht verleihen. Zugleich unterstrich Tsangaris in einem Schreiben an Armaly die Unabhängigkeit der Akademie und deren Engagement gegen Zensur, Selbstzensur, Cancel-Culture, Boykott-Aufrufe und politische Beeinflussung.
Armaly hatte zur Begründung seiner Ablehnung des Preises bereits im August 2024 geschrieben, dass er an „diesem historischen Wendepunkt“ in Deutschland nicht mit einer Institution zusammenkommen könne, die unter den aktuellen kulturpolitischen Rahmenbedingungen arbeitet. Der Käthe-Kollwitz-Preis wird seit 1960 jährlich an bildende Künstlerinnen und Künstler vergeben.
Die Akademie der Künste in Berlin zählt zu den ältesten europäischen Kulturinstituten. Sie wurde im Jahre 1696 gegründet. Aktuell gehören rund 430 Mitglieder aus Bildender Kunst, Baukunst, Musik, Literatur, Darstellender Kunst sowie Film- und Medienkunst an.