In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Pflegebedürftigen, die finanziell „Hilfe zur stationären Pflege“ erhalten, nach einem Rückgang zuletzt wieder angestiegen. Am Jahresende 2023 erhielten 62.670 Personen in Nordrhein-Westfalen diese Sozialhilfeleistung, wie die statistische Landesbehörde IT.NRW am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Somit kamen auf 100 Menschen in stationärer Dauerpflege mit Pflegegrad zwei bis fünf 38 Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe zur stationären Pflege. Ende 2021 lag diese Zahl noch bei 43.
Die Nettoausgaben für Hilfe zur Pflege sind den Angaben zufolge im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Nach einem Rückgang im Jahr 2022 um 37,4 Prozent von rund 990 Millionen Euro auf rund 620 Millionen Euro seien sie im Jahr 2023 wieder angestiegen, und zwar um 22,4 Prozent auf rund 758 Millionen Euro.
Pflegebedürftige Personen haben Anspruch auf Hilfe zur Pflege, wenn der Pflegebedarf nicht oder nicht vollständig durch Leistungen der Pflegeversicherung gedeckt ist und der Pflegebedürftige sowie seine unterhaltspflichtigen Angehörigen nicht über genügend Eigenmittel verfügen, um die verbleibenden Kosten zu tragen.
Zum Jahresende 2023 gab es laut Statistik insgesamt 163.686 Menschen in NRW in stationärer Dauerpflege mit einem Pflegegrad von zwei bis fünf. Dies entspreche einem Anstieg der Pflegebedürftigen von 1,5 Prozent im Vergleich zum Jahresende 2021. Die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe zur stationären Pflege sank im gleichen Zeitraum um rund neun Prozent, wie es hieß.
Die Statistikbehörde verwies darauf, dass zum 1. Januar 2022 ein Leistungszuschlag der Pflegekassen für Pflegebedürftige der Pflegegrade zwei bis fünf in vollstationärer Pflege eingeführt wurde. Danach sei die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe zur stationären Pflege von Ende 2021 bis Ende 2022 um 14,3 Prozent gesunken, von Ende 2022 bis Ende 2023 allerdings wieder um 6,6 Prozent gestiegen. Dazu dürften Kostensteigerungen bei den Personal- und Sachkosten im Bereich der Pflegeleistungen beigetragen haben, erläuterten die Statistiker.