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Würzburger Diakonie feiert 175-jähriges Bestehen mit Festakt

In rund zwei Wochen, am 20. Juni, feiert das Diakonische Werk Würzburg sein 175-jähriges Bestehen mit einem Festakt und einem Festgottesdienst. Die Gründung des evangelischen Sozialwerks geht in der unterfränkischen Bezirkshauptstadt auf einen Besuch des Hamburger Theologen und Diakonie-Pioniers Johann Hinrich Wichern im Jahr 1849 zurück, wie die Würzburger Diakonie mitteilte. Am 20. Juni – also auf den Tag genau 175 Jahre vor dem nun geplanten Festakt – sprach Wichern in der überfüllten Dekanatskirche St. Stephan über die Soziale Frage und Möglichkeiten ihrer Lösung.

Wichern hatte 1848 auf dem evangelischen Kirchentag in Wittenberg zur Gründung von „Rettungshäusern“ aufgerufen. Angesichts des Elends infolge der Industrialisierung reiste er 1849 durch die deutschen Länder und rief zur Einrichtung einer Hilfsorganisation auf – die Innere Mission, der Vorläufer der heutigen Diakonien. Diesem Appell folgten die Würzburger: Am 21. Juni überzeugte Wichern im unweit von Würzburg gelegenen Zeilitzheim 70 unterfränkische Pfarrer von der Idee der Inneren Mission. Zu deren Grundkonstruktion gehörte, dass evangelische Gemeinden und Bürgervereinigungen gemeinsam den Schwächsten helfen.

In Würzburg nahm die Innere Mission über verschiedene Initiativen und Einrichtungen Gestalt an: Unter anderem wurde 1854 der Evangelische Arbeiterverein gegründet, 1881 ein Frauenverein, 1891 gründete sich im Stadtteil Grombühl ein Evangelischer Verein mit Kleinkinderschule und Betsaal, 1898 folgte schließlich eine eigenständige Diakonissenstation. Heute beschäftigt die Diakonie mit ihren Tochtergesellschaften rund 1.060 Hauptamtliche, denen etwa 475 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Seite stehen. Die Arbeitsbereiche umfassen Altenhilfe, Bildung und Erziehung sowie Psychosoziale Dienste.

Beim Festakt hält der frühere Würzburger Dekan und ehemalige Rektor der Rummelsberger Diakonie, Günter Breitenbach, den Festvortrag. Auch die Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski nimmt am Festakt und Festgottesdienst teil. (00/1694/05.06.2024)