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Wohlfahrtsverband kritisiert Inklusion in Bremer Kitas

Der Bremer Senat muss aus Sicht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes deutlich mehr für Kinder mit Behinderungen in Vorschuleinrichtungen tun. „Die Inklusion im Kitabereich ist auch in Bremen eine der größten Herausforderungen“, sagte am Montag Birgit Pfeiffer, Vorständin des Paritätischen in der Hansestadt. Pfeiffer äußerte sich im Zusammenhang mit dem Kita-Bericht 2024 des Paritätischen Gesamtverbandes, der am Montag in Berlin vorgestellt wurde.

Die Befragung, die in Zusammenarbeit mit der Universität Osnabrück entstand, zeigt unter anderem erhebliche Probleme in Bezug auf den Fachkräftemangel und der Umsetzung von Inklusion in den Einrichtungen. Pfeiffer sagte dazu, Bremen habe so genannte Schwerpunkteinrichtungen eingerichtet, die vier Förderkinder pro Gruppe aufnehmen würden und eine zusätzliche Ausstattung erhielten. „De facto ist dieses Programm aber nicht weiter ausgebaut worden, trotz eines rasanten Anstiegs der Kinderzahlen mit Förderbedarfen.“

Mittlerweile gebe es daher viele Regel-Kitas, die zusätzlich Förderkinder in den Gruppen hätten, aber keine zusätzliche Ausstattung bekämen, kritisierte die Vorständin. Besonders gravierend seien die schleppenden Verfahren von der Bedarfsermittlung bis zur Bewilligung von kindspezifischen Inklusionsleistungen, wie es auch im Kita-Bericht des Gesamtverbandes bemängelt werde.

Da schneidet Bremen laut Pfeiffer im Ländervergleich „mal wieder schlecht ab: Die durchschnittliche Verfahrensdauer beträgt hier mehr als sechs Monate. Darunter leiden Kinder, Familien und Fachkräfte.“ Allein unter dem Dach des Paritätischen Bremen gibt es in Bremen und Bremerhaven eigenen Angaben zufolge rund 40 gemeinnützige Kita-Träger und Elternvereine mit etwa 4.500 Betreuungsplätzen.

In seinem am Montag in Berlin vorgestellten Bericht fordert der Paritätische unter anderem, mehr Fachkräfte durch bessere Rahmenbedingungen in der Ausbildung zu gewinnen. So sollte kein Schulgeld mehr gezahlt werden müssen. Ferner sei zusätzliches Personal in inklusiv arbeitenden Kitas und in Einrichtungen mit einem hohen Anteil von sozial benachteiligten Kindern notwendig.