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Wittenberger Schlosskirchengemeinde feiert Jubiläum

Die Schlosskirchengemeinde in Wittenberg (Sachsen-Anhalt) feiert am 25. August ihr 75-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst. Wie der Evangelische Kirchenkreis Wittenberg am Donnerstag mitteilte, wird die Feier von Pfarrerin Anne Brisgen sowie von Superintendentin Gabriele Metzner geleitet. Im Jahr 1949 entstand eine eigene Gemeinde rund um die Schlosskirche, die für die Geschichte der Reformation von zentraler Bedeutung ist. Sie sollte auf diesem Weg vor dem Zugriff des DDR-Regimes geschützt werden.

Die Gemeinde umfasst den Angaben zufolge ein paar Straßenzüge der Schlossvorstadt und hat derzeit rund 120 Mitglieder. Während die Gemeindemitglieder zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) gehören, werden die Pfarrer von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gestellt. Seit Mai dieses Jahres hat die Theologin Anne Brisgen diesen Posten inne. Sie wurde am Pfingstmontag ihn ihr Amt eingeführt und arbeitet zugleich seit Februar 2024 als theologische Referentin am Zentrum für evangelische Gottesdienst- und Predigtkultur in Wittenberg.

Am 31. Oktober 1517 soll an der 1503 geweihten Schlosskirche der Reformator Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen an die Kirchentür angeschlagen haben. Das – historisch umstrittene – Ereignis gilt insbesondere wegen Luthers Kritik am Ablasshandel als Auslöser der Reformation. In der Kirche ist neben Luther auch der Reformator Philipp Melanchthon (1497-1560) bestattet. Seit 1996 gehört die Schlosskirche zusammen mit weiteren Luthergedenkstätten in Wittenberg und Eisleben zum Weltkulturerbe der Unesco.