Hamburg. Dem Bahrenfelder Luthergarten (BaLuGa) droht langfristig das Aus. Im Zuge der Überdeckelung der A7 in Bahrenfeld habe die Stadt angekündigt, das etwa 10.000 Quadratmeter große Gelände kaufen zu wollen, sagte der Pastor der Luthergemeinde Bahrenfeld, Björn Begas, dem epd. Dort solle eine Ausgleichsfläche für Kleingärten entstehen, die an anderer Stelle wegen des A7-Deckels ab 2020 weichen müssen. Grundsätzlich könne er nicht nachvollziehen, dass die Stadt Gemeinschaftsgärten mit interkulturellem Charakter wolle, "und zugleich gefährdet sie durch ihre Planungen genau so ein Projekt wie unseres massiv."
Die zuständige Behörde für Stadtentwicklung (BSW) bestätigt das Vorhaben. Die Stadt wolle die gesamte Fläche zwischen dem Friedhof Holstenkamp, der Regerstraße und dem Regerstieg vom Kirchengemeindeverband erwerben, sagt eine Sprecherin der BSW. Das bedeute aber nicht das Ende des Luthergartens. "Die Behörde wird im Laufe des Planungsprozesses mit dem Bahrenfelder Luthergarten in Kontakt bleiben und Möglichkeiten zur Fortsetzung des Projekts ausloten."
Noch keine Verhandlungen mit der Stadt
Für den Luthergarten sei "unter Umständen" an einer anderen Stelle ein Grundstück in Aussicht gestellt worden, sagte Begas. Doch so einen Gemeinschaftsgarten "macht man nicht mal eben so an einem Ort und verlegt ihn an einen anderen", sagte der Theologe. "Wir pflanzen Bäume, und es wächst Stück für Stück Gemeinschaft, die an diesem Ort verwurzelt ist."
Die Verhandlungen mit der Stadt müsste der Kirchengemeindeverband Altona als Eigentümer des Geländes führen. Geschäftsführerin Kerstin Harriehausen wollte sich noch nicht äußern. Es lägen derzeit nur "Absichtsbekundungen von Personen der Stadtverwaltung vor, die aber nicht für Ankäufe zuständig sind", sagte sie. Die Verbandsgremien sähen daher noch keinen "Diskussions- und Entscheidungsbedarf in der Sache".