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Weniger Kampfmittelfunde in Brandenburg

Brandenburg bleibt trotz zurückgehender Funde bundesweiter Spitzenreiter bei Kampfmittelverdachtsflächen. 2024 seien rund 340 Tonnen alter Munition und Weltkriegsbomben im Boden gefunden worden, rund 230 Tonnen weniger als im Vorjahr, teilte das Innenministerium am Montag in Potsdam mit. Innenministerin Katrin Lange (SPD) erklärte, die bundesweite Rangliste der Kampfmittelverdachtsflächen anzuführen, sei „trauriges Erbe unserer Geschichte“. Das Bundesland werde noch über Generationen hinweg „mit dieser explosiven Last leben müssen“.

In Brandenburg stehen den Angaben zufolge rund 580.000 Hektar der Fläche des Landes unter Kampfmittelverdacht. 2024 hätten bis Ende November rund 537 Hektar Flächen aus dem Kampfmittelverdacht entlassen werden können. Schwerpunkt der Kampfmittelsuche sei erneut die Region um Oranienburg gewesen. Dort habe es unter anderem drei Bombenfunde gegeben. Lokale Schwerpunkte seien außerdem Potsdam, die Oder-Neiße-Linie und der Bereich südlich Berlins.

Brandenburg musste den Angaben zufolge für die Kampfmittelräumung bis Ende November 2024 insgesamt 12,8 Millionen Euro aufwenden. Davon seien 5,3 Millionen Euro für die Beseitigung von Kampfmitteln, 5,3 Millionen Euro für Personalkosten und 2,2 Millionen Euro für sonstige Sachkosten eingesetzt worden.

Unter den 2024 gefundenen Kampfmitteln seien unter anderem 90 Minen, 48.000 Granaten, 500 Brandbomben, 450 mehr als fünf Kilogramm schwere Sprengbomben und rund 330.000 Stück Handwaffenmunition gewesen, hieß es. Der Kampfmittelbeseitigungungsdienst sei zu fast 2.200 Zufallsfunden gerufen worden.