Der Weltrekord ist erneut geknackt: Mit 600 vollständig geschmückten Weihnachtsbäumen in ihrem privaten Haus haben Susanne und Thomas Jeromin aus Rinteln in Niedersachsen ihre eigene Bestmarke übertroffen. Prüfer Olaf Kuchenbecker vom Rekord-Institut für Deutschland mit Sitz in Hamburg zählte die Bäume und bescheinigte dem Ehepaar am Dienstag mit einer Urkunde, dass noch niemals auf der Welt so viele geschmückte Bäume an einem einzigen Ort aufgestellt waren.
Das Institut sieht sich als deutsches Pendant zum internationalen Guinness-Buch der Rekorde aus London. Es sammelt und prüft Höchstleistungen aus dem deutschen Sprachraum.
Bei den Jeromins leuchten und glitzern Sterne und bunte Kugeln in fast jedem Zimmer ihres 180 Quadratmeter großen verwinkelten Hauses – inzwischen gibt es nach Angaben des Instituts schon fast keinen freien Platz mehr. Auch das Bad und das Schlafzimmer dienen als Stellfläche. Bereits im Juni fangen der gelernte Koch und seine Frau mit dem Schmücken an. Dann holen sie den sorgfältig in Kisten sortierten Weihnachtsschmuck aus dem Lager in einem Anbau. „Weihnachten ist für mich das ganze Jahr“, sagt Thomas Jeromin (58). In diesem Jahr hat er mit seiner Frau sein Zuhause in eine ganze weihnachtliche Winterwelt verwandelt.
Inzwischen besitzt das Ehepaar mehr als 108.000 Christbaumkugeln in allen Farben und Formen sowie mehr als 42.500 Lichter an zahlreichen Ketten. Einen fünfstelligen Betrag haben sie im Laufe der Jahre dafür investiert. Die Bäume schmücken die beiden gern nach Themen. Neben einem Quietsche-Entchen-Baum oder einem mit künstlichem Obst gibt es auch schon mal einen Baum mit Motiven von „Star Wars“ und „Batman“ oder aus dem Fußball.
Die Jeromins haben schon reichlich Erfahrung mit Weltrekorden: Es ist schon ihre sechste Bestmarke. Im vergangenen Jahr hatten sie 555 geschmückte künstliche Weihnachtsbäume in ihren eigenen vier Wänden aufgebaut. Vor drei Jahren waren es 444. Inzwischen lockt ihr Weihnachtshaus Familien aus ganz Deutschland an, die sich durch die Zimmer führen lassen. Presseanfragen kamen sogar schon aus Japan.
Begonnen hat alles vor 13 Jahren mit einem einzigen Baum im Wohnzimmer. „Als ich aus dem Zimmer herausgegangen bin, war Weihnachten vorbei“, erzählt Rekordjäger Thomas Jeromin: „Und das wollte ich nicht.“ Seine Frau zog nach anfänglichem Zögern mit: „Toto entdeckte irgendwann seine Begeisterung fürs Schmücken und begann dann, immer mehr Baumschmuck zu kaufen“, erzählt sie. „Bis heute hat er nicht damit aufgehört. Ich musste mich erst dran gewöhnen, aber mittlerweile macht es mir selbst ebenfalls viel Spaß.“
Eigentlich habe ihr Mann irgendwann aufhören wollen: „Aber der Reiz weiterzumachen war zu groß. Er hat sich wieder durchgesetzt.“ Thomas Jeronim spricht inzwischen davon, dass die „absolute Grenze“ erreicht sei. 600 Bäume seien eine gute Marke: „Die Zahl gefällt mir. Und sie bleibt im Gedächtnis.“