Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Mecklenburg-Vorpommern lehnt die vorgelegte Planung für Windenergie-Gebiete in Vorpommern ab. Grund sei, dass bei dem Entwurf zur Fortschreibung des regionalen Raumentwicklungsprogramms für Vorpommern insbesondere eine Umweltverträglichkeitsprüfung fehle, teilte der Nabu am Mittwoch in Schwerin mit. Laut Raumordnungsgesetz müsse aber bei der Aufstellung von Raumordnungsplänen eine Umweltprüfung erfolgen, hieß es. Von den geplanten 155 Vorranggebieten für Windenergie bergen laut Nabu nahezu 85 Prozent Konfliktpotenzial.
Allein 56 der 155 geplanten Windeignungsgebiete liegen laut Nabu vollständig oder teilweise in Zonen mit überwiegend hoher bis sehr hoher Vogelzugdichte. „Ein Verstoß gegen das artenschutzrechtliche Tötungsverbot ist bei Bebauung in diesen Bereichen nahezu vorprogrammiert“, sagte Nabu-Landesgeschäftsführerin Rica Münchberger laut Mitteilung.
Zudem würden unter anderem bei mehreren Windeignungsgebieten essenzielle Nahrungsflächen von Schreiadler-Brutpaaren beeinträchtigt. Der Schreiadler gilt als vom Aussterben bedroht und hat laut Nabu in MV eines seiner letzten Refugien.