Die Universitäten Bonn, Köln, Siegen und Bochum werden im kommenden Jahr das Projekt „Digitales Kant-Zentrum Nordrhein-Westfalen“ starten. Passend zum Jubiläumsjahr anlässlich des 300. Geburtstages von Immanuel Kant (1724-1804) werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschulen Grundprinzipien der kantischen Philosophie erforschen und auf drängende politische Fragen anwenden, wie die Uni Bonn am Freitag mitteilte. Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt und wird vom Land NRW mit knapp 1,8 Millionen Euro gefördert.
Das Zentrum verknüpft den Angaben zufolge mehrere Forschungsprojekte, deren Frage ist, wie kantische Antworten auf gesellschaftspolitische Fragen der Gegenwart ausfallen können. Kant-Forschende der beteiligten Universitäten werden sich dabei mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Fragestellungen beschäftigen. Am Standort Bonn wird zurzeit an den Projekten „Kant und das Problem einer internationalen Friedensordnung“ und „Kant über das Problem der Migration“ gearbeitet.
„Institutionen, wie die Vereinten Nationen, wurzeln in Kants Überlegungen zu einem friedenssichernden Weltföderalismus der Staaten. Kurz vor dem großen Jubiläumsjahr ist diese internationale Friedensordnung erneut auf die Probe gestellt. Sie muss neu hinterfragt und weiterentwickelt werden“, erklärte Rainer Schäfer vom Institut für Philosophie der Universität Bonn.
Die Uni Bonn organisiert zudem im September 2024 einen Kant-Kongress. Das Treffen werde die weltweit größte Veranstaltung zur kantischen Philosophie des Jahres sein, hieß es.