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Verbraucherschützer fordern Reform des Agrarsystems

Vor der Großdemonstration der deutschen Bauern in Berlin am Montag kritisiert die Verbraucherschutzorganisation foodwatch die Debatte als nicht zukunftsweisend. “Die Wut der Bauern ist zwar verständlich – allerdings befeuern sowohl die Ampel mit ihren willkürlichen Kürzungen als auch der Bauernverband mit seiner aufwiegelnden Rhetorik einen absoluten Nebenschauplatz”, erklärte Geschäftsführer Chris Methmann am Sonntag in Berlin. Die Landwirtschaft in Deutschland stecke seit Jahrzehnten in der Krise.

“Die Probleme im Agrarsektor lassen sich nicht mit vergünstigtem Diesel lösen”, fügte er hinzu. Billig-Agrarexporte für den Weltmarkt und eine nachhaltige Landwirtschaft mit fairen Preisen für die Landwirtinnen und Landwirte passten nicht zusammen. “Anstatt für den Erhalt einer veralteten Subvention zu protestieren, sollten sich die Landwirte lieber für eine grundlegende Reform des Agrarsystems einsetzen”, forderte der Geschäftsführer.

Das bedeute: Weg von den Direktzahlungen, die vor allem Großbetriebe finanzierten und hin zu einem System, das Höfe belohne, die umweltverträglich wirtschafteten und Arbeitsplätze im ländlichen Raum schafften. “Davon will freilich auch der großkopferte Bauernverband nichts wissen – auch wenn er sich gerne als Kämpfer für die kleinen Höfe inszeniert”, sagte Methmann.