Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat das geplante Gesetz für eine einfachere Rückführung von Asylbewerbern kritisiert. Die geplante massive Verschärfung des Abschiebungsrechts selbst sei “inhumane Symbolpolitik”, erklärte der Verband am Mittwoch in Berlin. Vorgesehen seien weitreichende Eingriffe in Grund- und Menschenrechte, die in keinem Verhältnis zur Wirksamkeit des Gesetzes stünden. Besonders bemängelte der Verband die Möglichkeiten zur Ausweitung der Inhaftierung.
Der Bundestag stimmt am Donnerstag über das Gesetz ab. Dies soll unter anderem die Befugnisse für Behörden und die Polizei bei der Durchsetzung von Rückführungen auszuweiten. Weiter sollen die sogenannten Mitwirkungspflichten im Asylverfahren von Asylbewerbern stärker eingefordert werden. Auch soll die Höchstdauer des sogenannten Ausreisegewahrsams verlängert werden. Zugleich begrüßte der Verband, dass im Vergleich zu vorherigen Entwürfen nun ein Rechtsanspruch auf eine Pflichtverteidigung unter anderem für von Abschiebehaft betroffene Menschen vorgesehen sei.