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Veranstaltungen erinnern an Ursprung der Täuferbewegung

Ein Gedenkjahr erinnert auch mit Veranstaltungen in Rheinland-Pfalz und Hessen an die vor 500 Jahren entstandene christliche Täuferbewegung. Ab 22. Januar sei im Gemeindehaus der Bensheimer evangelischen Michaelskirche dazu eine Ausstellung zu sehen, teilte der Verein „Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung 1525-2025“ am Freitag in Frankfurt am Main mit. Der frühere pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad und Pastor Rainer Burkart von der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden eröffneten mit Vorträgen die bis 22. Februar gezeigte Schau.

Zum Programm des Gedenkjahres, dass der Verein vorbereitet hat, gehören ökumenisch ausgerichtete Gottesdienste, Ausstellungen, Vorträge, Publikationen und Begegnungstage. Über den Pazifismus der Täufer in der Pfalz referiert am 24. Januar um 11.30 Uhr der Kirchenhistoriker Martin Rothkegel (Elstal/Brandenburg). Am 26. Januar feiert die Mennonitengemeinde im westpfälzischen Enkenbach um 10 Uhr einen Gottesdienst unter dem Thema „Aufbruch wagen!“, der live im Deutschlandfunk übertragen wird.

Eine Täuferausstellung präsentiert die Mennonitengemeinde Deutschhof von 31. Januar bis 2. März in ihrer Kapelle bei Kapellen-Drusweiler in der Südpfalz. Am 7. Februar spricht der Schweizer Theologe Lukas Amstutz bei den „Weierhöfer Gesprächen“ in der Kirche der Mennonitengemeinde Weierhof im nordpfälzischen Bolanden über das Thema: „Was bedeutet uns heute unsere täuferische Tradition für unser Leben und unseren Glauben?“.

In Bolanden-Weierhof werden zudem ab 16. März bis Ende des Jahres zwei Ausstellungen unter dem Motto „Weltweit zuhause – gestalten vor Ort“ zur Geschichte und Verbreitung der Mennoniten sowie „Gräber zeigen Gesicht“ zur Biografie von fünf Mennoniten aus der Region gezeigt. Die Bundesratstagung des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden findet zudem von 26. Mai bis 1. Juni in Kassel im Kongress Palais statt.

Am 21. Januar 1525 wurde in Zürich die erste Glaubenstaufe der Täuferbewegung gefeiert. Sie gilt als „linker Flügel“ der Reformation. Die Täufer setzten sich für radikalere soziale Reformen im Christentum ein als etwa die Reformatoren Martin Luther und Huldrych Zwingli. Sie traten für eine geschwisterliche Kirche ohne Hierarchie und Klerus ein.

Seit dem 16. Jahrhundert wurden die Täufer von den katholischen und den evangelischen Landesherren grausam verfolgt. Nachfahren der Täufer-Bewegung sind unter anderen die Mennoniten, eine der historischen Friedenskirchen. Kennzeichen der Gemeinden ist die Taufe von mündigen Menschen statt von Kleinkindern. Der Begriff „Wiedertäufer“ wird von den Mennoniten als polemisch zurückgewiesen.