Am Wochenende ging die weltweit größte Gaming-Messe in Köln zu Ende. Die Veranstalter ziehen ein positives Fazit, sehen aber weiter politischen Handlungsbedarf für die Branche.
In Köln ist am Wochenende die Gamescom 2024 zu Ende gegangen. Von den Veranstaltern wird die weltweit größte Messe für digitale Unterhaltung als Erfolg bezeichnet. Sie verzeichneten nach eigenen Angaben neue Rekorde bei den Ausstellern (über 1.400), in Sachen Internationalität (48 Länderpavillons, Gäste aus 120 Ländern) und 310 Millionen digitale Views aus allen Teilen der Welt. Auf dem Gamescom Congress diskutierten 150 Expertinnen und Experten über die Potenziale der kulturellen Ausdrucksform Games.
Tiefere Einblicke gab es in Halle 10.2. Dort befand sich der jedes Jahr mehr beachtete Retro-Bereich, in dem man die Historie der Videospiele zelebriert. Hier waren auch die Institute und Bildungseinrichtungen vertreten, die den Entwicklernachwuchs ausbilden, der auf der Gamescom seine Ideen und Arbeiten präsentieren durfte. Es wurde gedaddelt und gezockt, getanzt und auf öffentlichen Panels über Themen wie “Radikalisierung und Gaming” diskutiert. Auch deswegen dürfte die Schau 335.000 Besucherinnen und Besucher angezogen haben – dies sei ebenfalls “ein Sprung nach vorn”, so der Mitveranstalter “game – Verband der deutschen Games-Branche”.
Von so viel Zuspruch möchte auch die Politik profitieren. Rund 500 Politikerinnen und Politiker kamen nach Köln, doppelt so viele wie im Vorjahr. Viele in der Spiele-Branche verbinden damit die Hoffnung, dass sich in Deutschland nach langem Stillstand endlich auch wieder etwas in Sachen Games-Förderung tut. Steuerliche Vergünstigungen, die der noch immer unter den Folgen von Corona leidenden Branche auf die Beine helfen könnten, sind schon länger im Gespräch.
Nun hofft Verbandsgeschäftsführer Felix Falk, dass Taten folgen und Politiker wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zu ihrem Wort stehen. Mit einer “klugen Umsetzung”, wie sie andere Länder schon seit Jahren erfolgreich einsetzten, “könnte der gordische Knoten beim Förderprogramm in Deutschland endlich durchschlagen und verlässliche sowie international vergleichbare Rahmenbedingungen endlich Realität werden”, so Falk. Von den Unternehmen und deren Beschäftigten über den Digital- und Wirtschaftsstandort Deutschland bis hin zum deutschen Fiskus würden davon am Ende alle profitieren.
Abseits der politischen Debatte ging es in Köln aber vor allem um die Games. Klarer Gewinner bei den begehrten “Gamescom Awards” ist 2024 das Urzeit-Spektakel “Monster Hunter Wilds” von Capcom, bei dem man allein oder mit anderen auf die Jagd gehen kann. Der neueste Teil des besonders in Japan, aber auch in anderen Ländern populären Spiels siegte in vier Kategorien. Auch auf Platz zwei landete ein japanischer Titel. Das Grusel-Abenteuer “Little Nightmares III” von Bandai Namco wurde mit drei Awards bedacht. Beide Spiele sollen 2025 erscheinen. Die Gamescom 2025 fand vom 20. bis 24. August statt.