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Umfrage: Menschen sind unzufrieden mit konkreten Lebensumständen

Schulen, Kitas, Wohnraum, Mobilität, Gesundheitssystem: Wenn es um konkrete Dinge geht, senken viele Bürger in Deutschland bei einer Befragung den Daumen. Die allgemeine Bilanz fällt dagegen anders aus.

Viele Menschen in Deutschland äußern in einer Umfrage im Auftrag der Bundesregierung Unzufriedenheit mit ihren konkreten persönlichen Lebensverhältnissen. Insgesamt sind demnach allerdings knapp zwei Drittel der Befragten mit ihrer derzeitigen Lebenssituation eher oder ganz und gar zufrieden. Das berichtet der Berliner “Tagesspiegel” unter Berufung auf den ersten Gleichwertigkeitsbericht der Bundesregierung, der am Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden soll.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wollen den Bericht im Anschluss vorstellen. Darin will die Regierung den aktuellen Stand beim Erreichen gleichwertiger Lebensverhältnisse darstellen.

In der ebenfalls enthaltenen Umfrage zur Bewertung der eigenen Lebenssituation stimmen laut “Tagesspiegel” nur 43 Prozent der Befragten voll und ganz oder eher zu, dass die Qualität der Schulen gut sei. Für Kitas und Ganztagsangebote an Schulen liegt dieser Wert bei 39 Prozent. Unter Eltern mit minderjährigen Kindern liegt der Wert der Zufriedenheit mit Kitas und Ganztagsangeboten an Schulen mit 58 Prozent deutlich höher. Bundesweit sagt jedoch nur knapp ein Viertel der Menschen, dass es genügend Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten für Kinder bis unter drei Jahren gebe.

Auch das Gesundheitssystem wird laut Bericht nicht gut beurteilt: 41 Prozent der Befragten sagen, die gesundheitliche und pflegerische Versorgung habe sich in den vergangenen fünf Jahren verschlechtert. Nur 5 Prozent sehen eine Verbesserung. Besonders klar sei dieses Ergebnis in dünn besiedelten ländlichen Kreisen, heißt es.

Dem Bericht zufolge empfinden es zudem mehr als acht von zehn Befragten als sehr oder eher schwierig, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Besonders schwierig sei die subjektiv empfundene Lage in Großstädten. Verkehrsanbindungen und Mobilitätsangebote werden im Bundesschnitt von lediglich 44 Prozent als gut beurteilt.

Positiv sehen die Bürgerinnen und Bürger hingegen vorhandene Naherholungsgebiete: 57 Prozent der Befragten bewerten diese als eher gut, 28 Prozent sogar als sehr gut.