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Umfrage erfasst 17.000 menschliche Überreste aus Kolonialzeit

In deutschen Museen und universitären Sammlungen lagern mindestens 17.000 menschliche Überreste aus kolonialen Kontexten. Rund die Hälfte davon lässt sich geografisch nicht eindeutig zuordnen, wie aus den am Freitag in Berlin veröffentlichten Ergebnissen einer Umfrage hervorgeht. Die Mehrheit der zuzuordnenden menschlichen Überreste stammt demnach aus Afrika und Ozeanien.

Die Umfrage führte die Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland im Auftrag von Bund, Ländern und den kommunalen Spitzenverbänden durch. Daran nahmen 33 Einrichtungen teil, “die relevante Bestände menschlicher Überreste in ihren Sammlungen verwahren”. Die ältesten dieser Sammlungen entstanden ab etwa 1750.

Die vorgelegte Ergebnisse erheben der Autorin Maria Leonor Perez Ramirez zufolge keinen Anspruch auf wissenschaftliche Repräsentativität oder statistische Relevanz. Gleichwohl bildeten die nun zusammengetragenen Informationen einen Beitrag zu mehr Transparenz auf diesem Gebiet und eine Grundlage beispielsweise für weitere Rückgaben von menschlichen Überresten.