Mehr als 800000 Mitglieder verloren die evangelischen und die katholischen Kirchen im vergangenen Jahr. Das zeigen die Mitgliederstatistiken der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für 2019, die am vergangenen Freitag veröffentlicht wurden. Rund 270000 Menschen&nbsp;traten demnach 2019 aus der evangelischen Kirche aus. Das sind rund 22 Prozent mehr Menschen als im Vorjahr. Rund 340000 Kirchenmitglieder verstarben. Auch auf die Kirchensteuereinnahmen wird sich die Zahl der Kirchenmitglieder langfristig auswirken.

Die aktuellen EKD-Kirchenmitgliedszahlen zeichnen ein dramatisches Bild

Das Ende des Gewohnten

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Rund 270 000 Menschen sind 2019 aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Zudem sterben mehr Mitglieder als neue dazukommen. Die Kirche schrumpft und muss sich für die Zukunft neu ausrichten. Im November soll die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dazu wegweisende Beschlüsse fällen. Präses Irmgard Schwaetzer erläutert im Gespräch mit Corinna Buschow vom Evangelischen Pressdienst, welche Ideen dazu auf dem Tisch liegen und wie die Corona-Krise die finanzielle Lage noch verschärft. Zudem spricht sie über Über­legungen, insbesondere Jüngere zu binden, indem sie auch ohne Mitgliedschaft mitreden können.

Irmgard ­Schwaetzer, die Präses der ­Synode der EKD, im Interview

„Schwäche der Kirche  hat auch mit einer Glaubenskrise zu tun“

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Irmgard Schwaetzer

Hamburg/Hannover. Die Theologin Margot Käßmann hat eine fortgesetzte Abschottung von Pflegebedürftigen in Deutschland kritisiert: “Die Herausforderung durch Corona dauert an, und das Problem der Zwangsisolation alter Menschen ist ungelöst”, schreibt die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in der Hamburger Wochenzeitung “Die Zeit”. Käßmann: “Ich finde: Das geht so nicht weiter!” An die Kirchen gerichtet, erklärte Käßmann: “Wir brauchen christlich vertretbare Regeln, damit niemand in Einsamkeit und Isolation verzweifelt.” Konkret verlangt sie, dass niemand “allein, abgeschottet, ohne seelsorgliche Begleitung sterben muss”.

“Ich finde: Das geht so nicht weiter!”, schreibt die Theologin in einem Beitrag. Niemand solle in Einsamkeit und Isolation verzweifeln.

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EKD 1. Juli 2020

Das Ende des Gewohnten

„Schwäche der Kirche hat auch mit einer Glaubenskrise zu tun“

Käßmann kritisiert Abschottung von Pflegebedürftigen