UNNA – Die beiden großen Kirchen kommen nach Einschätzung des früheren westfälischen Präses Alfred Buß trotz gemeinsamer Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum in der Ökumene kaum voran. 
Zwar erlebe er katholischerseits eine große Offenheit, etwa durch seine Einladung zu einer reformatorischen Predigt im Münsteraner Dom, sagte der evangelische Theologe, der am 6. April 70 Jahre alt wird, in Unna. Er habe aber Zweifel, ob wirklich Trennendes überwunden werde: „Substanziell bewegt sich nur wenig.“

Der westfälische Altpräses Alfred Buß wird 70 Jahre alt. Der Theologe sieht die Fortschritte zwischen den Kirchen kritisch

Ökumene kommt kaum voran

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DORTMUND – Ein Gottesdienst rund um Lieder des Schlagerstars Helene Fischer wurde am vergangenen Sonntag in der Dortmunder Pauluskirche gefeiert. „Es ist sehr gut gelaufen“, sagte Pfarrer Friedrich Laker, der den Gottesdienst gemeinsam mit seiner Frau Sandra Laker gestaltete. Etwa 120 Besucherinnen und Besucher&nbsp; seien dabeigewesen – „rund die Hälfte davon hat sich als Fischer-Fans ,geoutet“, so Laker. Eine Familie sei sogar 80 Kilometer weit angereist und habe bis zum Schluss gehofft, dass es sich nicht einfach um einen verspäteten Aprilscherz handele. 
Die Musikerin Helene Fischer habe er bewusst ausgewählt, erklärte der Pfarrer. „Ihre Texte kann man durchaus mit der kirchlichen Botschaft verbinden.“ Für die Predigt, die das Ehepaar Laker im Dialog hielt, habe sich das Lied „Fehlerfrei“ angeboten, in dem es darum geht, zu seinen Schwächen zu stehen. „Wir haben nach Beziehungen zum Glauben gefragt und auch danach, wo sich der Schlager mit der biblischen Botschaft reibt“, so Laker. 
Die Fischer-Hits erklangen auch auf der Orgel der Pauluskirche, gespielt von Dietmar Korthals. „Ich fand das sehr gut hörbar, auch im Vergleich zum Original“, meint Laker. Auch den Fans des Schlagerstars hat das gefallen, wie der Pfarrer beim Kirchcafé erfuhr:&nbsp;„Sie haben mir erzählt, dass ihnen die Tränen in den Augen standen.“ leg

Experiment Helene Fischer

Glaube

DORTMUND – Der Rechtsextremismus-Experte Henning Flad hat die Kirchen aufgefordert, im Umgang mit rechtspopulistischen Strömungen klar Position zu beziehen. Die Kirchen müssten eindeutig klarmachen, dass „Gewaltpropaganda und Brandanschläge inakzeptabel sind und Geflüchtete unseres Schutzes bedürfen“, sagte der Projektleiter der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus in Dortmund. Rassismus und anderes menschenfeindliches Gedankengut dürften nicht unwidersprochen bleiben. 
Zugleich warnte Flad die Kirchen davor, das rechtspopulistische Milieu zu „ächten“. „Das hat bei der NPD und den Neonazis funktioniert, hier geht es nicht mehr.“ Wenn sich Mitglieder von Kirchengemeinden rechtspopulistisch äußern, empfiehlt der Politologe, immer wieder neu darüber zu diskutieren. „Ressentiments können nur bearbeitet werden, wenn sie offen auf dem Tisch liegen“, sagte Flad. Eine Diskussion biete die Möglichkeit zu widersprechen. Dabei sei eine angstfreie Atmosphäre gefragt, weil die „Leute sonst nicht sagen, was sie denken“. 
Zwiespältig sieht Flad die Frage, ob AfD-Vertreter zu Kirchentagen oder kirchlichen Veranstaltungen eingeladen werden sollen. Einen Königsweg oder ein Patentrezept gebe es nicht, es komme auf den Einzelfall an. So komme Björn Höcke als Gast nicht in Betracht, sagte der Rechtsextremismus-Experte. epd

Experte ruft Kirchen zu klarer Haltung gegen Rassismus auf

Rassismus

Eine Bestattung auf einem Friedhof in Dortmund: Drei Frauen stehen weinend an der Grabstätte und sehen zu, wie der kleine Sarg langsam hinabgelassen wird. Der Verstorbene ist ihr Hund. 
Wie kommt es dazu, dass immer mehr Hundehalter den Tod ihres Tieres betrauern, als hätten sie ihr eigenes Kind verloren? Wie artgerecht ist es, wenn sie ihr Tier Zeit seines Lebens auch genau so behandeln: wie einen geliebten Menschen? 
Mit diesen Fragen und gemischten Gefühlen begibt sich der Film auf Spurensuche.

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

Dortmund 6. April 2017

Ökumene kommt kaum voran

Experiment Helene Fischer

Experte ruft Kirchen zu klarer Haltung gegen Rassismus auf

Wenn der Hund stirbt