Führende Politiker aus aller Welt würdigen das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche. Manche pflegten eine besondere Verbindung zu ihm, andere hatten ein eher distanziertes Verhältnis.
Der Tod von Papst Franziskus hat am Montag weltweit Trauer und Anteilnahme ausgelöst. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni zählte zu den ersten Stimmen, die sich am Morgen über die Sozialen Netzwerke zu Wort meldeten. “Papst Franziskus ist in das Haus des Vaters zurückgekehrt. Diese Nachricht macht uns tief traurig, denn ein großer Mann und ein großer Hirte verlässt uns”, schrieb die Politikerin. Sie hob das unermüdliche Engagement des Kirchenoberhaupts für Frieden, Gerechtigkeit und Gemeinwohl hervor. “Seine Lehren und sein Vermächtnis werden nicht verloren gehen”, betonte Meloni, die eine persönliche Freundschaft zu Franziskus pflegte.
Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron würdigte den Verstorbenen: “Papst Franziskus wollte, dass die Kirche den Ärmsten – von Buenos Aires bis Rom – Freude und Hoffnung bringt.” EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen äußerte sich ähnlich. Mit seiner Demut und Liebe für die weniger vom Glück Begünstigten habe er weit über die Kirche hinaus Millionen Menschen inspiriert. Sein Vermächtnis führe hin zu einer “gerechteren, friedvolleren und mitleidsvolleren Welt”. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erwähnte ebenfalls den Einsatz des Papstes für Soziales und Versöhnung: Mit ihm verliere die Welt “einen Fürsprecher der Schwachen, einen Versöhner und warmherzigen Menschen”.
Der britische König Charles III. erwähnte in einem Kondolenztelegramm seinen jüngsten Besuch beim Papst: “Die Königin und ich erinnern uns mit besonderer Zuneigung an unsere Treffen mit Seiner Heiligkeit im Laufe der Jahre – und wir waren zutiefst bewegt, ihn Anfang des Monats besuchen zu können.”
Der bekennende Katholik und US-Vizepräsident JD Vance, der Franziskus noch am Sonntagmorgen getroffen hatte, schrieb auf der Online-Plattform X: “Mein tiefes Mitgefühl gilt den Millionen Christen weltweit, die ihn geliebt haben. Ich habe mich gefreut, ihn gestern zu sehen, obwohl er offensichtlich sehr krank war.”
Große Trauer herrschte nicht zuletzt in Argentinien, dem Heimatland von Franziskus. Präsident Javier Milei erklärte: “Als Präsident, als Argentinier und vor allem als gläubiger Mensch verabschiede ich mich vom Heiligen Vater.” Trotz einiger Differenzen sei es eine Ehre gewesen, ihn kennengelernt zu haben, so der libertäre Politiker, der eine siebentägige Staatstrauer ausrief.
Worte der Anteilnahme gab es nicht nur aus dem Westen. Tschechiens Regierungschef Petr Fiala würdigte Franziskus als einen tiefgläubigen Mann, “der die Kirche umgestalten wollte, damit sie ihren Auftrag in der heutigen Gesellschaft besser erfüllen kann”. Polens Präsident Andrzej Duda nannte ihn einen “Apostel der Barmherzigkeit”.
Der Kreml in Moskau veröffentlichte eine Botschaft des russischen Präsidenten Wladimir Putin, in der dieser sein Beileid aussprach. Er werde den verstorbenen Papst in guter Erinnerung behalten, so Putin. Während seines Pontifikats habe Franziskus aktiv den Dialog mit der russisch-orthodoxen Kirche und mit Russland gefördert. “Papst Franziskus genoss große internationale Anerkennung als treuer Diener der christlichen Lehre, weiser religiöser und staatlicher Würdenträger und konsequenter Verfechter der hohen Werte des Humanismus und der Gerechtigkeit”, betonte der russische Staatschef. Auf den anhaltenden Krieg gegen die Ukraine, in dem sich Franziskus jahrelang um Vermittlung zwischen den Konfliktparteien bemühte, ging er nicht direkt ein.