Ein Mann der Mitte: Papst Leo XIV. ist nach Ansicht des Kirchenhistorikers Hubert Wolf gewählt worden, um zu versöhnen. Dafür müsse er aber differenziert auf die Weltkirche blicken, so Wolf.
Nach Ansicht des Münsteraner Theologen Hubert Wolf kennt der neue Papst Leo XIV. Lateinamerika und die USA. Wolf fragt sich aber, ob er auch Europa kenne. “Kennt er wirklich die Dinge, die bei uns anliegen? Da bin ich ein bisschen skeptisch”, sagte der Kirchenhistoriker am Freitag im Deutschlandfunk. Falls der Papst Brücken bauen wolle, sei es nun wichtig, dass er etwa Bewegungen wie den Synodalen Weg begleite.
Für Wolf ist der Papst aber jemand, der genau dafür gewählt worden sei, verschiedene Strömungen zu versöhnen – auch wenn es schwer werde. Leo XIV. sei jemand, der die Dinge theologisch bis zu Ende denke. Eine entscheidende Frage sei: “Wird er bereit sein, in einer Weltkirche mit unterschiedlichen Kulturen zu sagen, Dinge in Deutschland sind möglich, die möglicherweise in Kulturen Afrikas noch nicht möglich sind?”