In ganz Deutschland haben am Samstag erneut Zehntausende Menschen gegen Rechtsextremismus demonstriert. In Berlin gingen nach Polizeiangaben mehr als 150.000 Menschen auf die Straße. Die Veranstalter sprachen von rund 300.000 Demonstrierenden.
Auch in Bayern protestierten Tausende: Auf dem Nürnberger Kornmarkt kamen laut Polizeiangaben zur Spitzenzeit 25.000 Menschen zusammen. In Augsburg rief das „Bündnis für Menschenwürde Augsburg und Schwaben“ gemeinsam mit der Zivilgesellschaft zur Kundgebung „Augsburg gegen Rechts – für Vielfalt und Demokratie“ auf, deren Teilnehmerzahl zu Spitzenzeiten rund 24.000 erreichte, wie ein Polizeisprecher dem epd mitteilte. In Würzburg kamen nach Angaben der Veranstalter unter dem Motto „Gemeinsam gegen rechts! Keine Ruhe dem Faschismus“ mehr als Zehntausend Menschen zusammen.
In Nürnberg rief der bayerische Landesbischof Christian Kopp auf der zentralen Kundgebung der Allianz gegen Rechtsextremismus in Nürnberg zum Widerstand gegen Hass auf. „Hass ist das Gegenteil von Nächstenliebe“, sagte der Theologe laut Redemanuskript.
Er sei froh, dass viele Menschen aufgewacht seien, denn die „Hetzer, die Hasser“ würden immer frecher. „Sie nehmen Worte in den Mund, da dachten wir, Leute mit guter Erziehung machen das nicht.“ Aber man habe sich geirrt. Die Menschenfeindlichkeit sei „salonfähig“ geworden und in die Parlamente eingezogen.
Kopp, der als Vorsitzender des Bayerischen Bündnisses für Toleranz sprach, betonte, dass die Würde jedes einzelnen Menschen unantastbar sei. Er rief dazu auf, „niemals aufzuhören mit dem Eintreten für die Schwachen, für die Fremden, für die Frauen, die Männer, für die Kinder, für alle Menschen“.
Der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König (CSU) sagte laut Redemansukript: „Wir wollen keinen Rassismus, wir wollen keinen Antisemitismus, wir wollen keine Queer-Feindlichkeit und wir sind gegen Parteien, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung infragestellen oder gar zerstören wollen.“ So sehe es die überwältigende Mehrheit der Menschen in Nürnberg und in der Region. König rief dazu auf, zu Wahlen zu gehen, wie zur Europawahl am 9. Juni, und in demokratische Parteien und Initiativen einzutreten.(00/0404/04.02.2024)