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Stuttgarter Architekturbüro baut Migrationsmuseum “Selma” in Köln

Für den geplanten Bau eines Migrationsmuseums in Köln ist das Architekturbüro benannt worden. Mit dem Bau des Museums „Selma“, das in ehemaligen Produktionshallen der Klöckner-Humboldt-Deutz-Werke entstehen soll, wird das Atelier Brückner aus Stuttgart betraut, wie die Trägergesellschaft des Dokumentationszentrums für Migration in Deutschland (Domid) am Donnerstag mitteilte. Das Museum soll 2029 eröffnet werden und eine Auswahl aus mehr als 150.000 Archivalien zur Einwanderungsgeschichte in Deutschland präsentieren.

In einem zweistufigen Vergabeverfahren konnte sich die Ideenskizze des Stuttgarter Büros durchsetzen. Auf einer Gesamtfläche von rund 10.000 Quadratmetern soll ein modernes Museum entstehen, das baulich und konzeptionell für die Arbeit mit Communitys, der Stadtgesellschaft und marginalisierten Gruppen offen ist. „An dem von Atelier Brückner eingereichten Konzept hat uns die offene und flexible Raumaufteilung ebenso überzeugt wie die nachhaltige Bauweise“, sagte die Projektleiterin der Trägergesellschaft, Yordanos Asghedom. Der behutsame Umgang mit den industriellen Elementen sowie der Verzicht auf einen Abriss einer Halle seien Faktoren, die das Konzept auszeichneten.

Das Kernstück der Dauerausstellung soll aus einer chronologischen Darstellung deutscher Geschichte bestehen, die um die Perspektiven der Migration ergänzt werden. Überdies sind sechs Konzepträume vorgesehen. „Der Ausstellungsentwurf von Atelier Brückner besticht dadurch, dass sich die Besuchenden im freien Fluss bewegen können, ohne dass ihnen vorgegeben wird, was sie zuerst anschauen sollen“, betonte Domid-Geschäftsführer Robert Fuchs.

Von Bund und Land NRW sollen Investitionsmittel in Höhe von insgesamt 44,26 Millionen Euro für das Bauvorhaben bereitgestellt werden. Die Stadt Köln unterstützt es, indem sie Gebäude und Grundstück im Erbbaurecht zur Verfügung stellt. Derzeit sucht die Trägergesellschaft nach Partnern aus der Privatwirtschaft, um die Themen Digitalisierung und Partizipation weiter auszubauen.

Der Name des Museums „Selma“ verbindet eine keltische Bedeutung von „schöne Aussicht“ mit arabischen Wurzeln, die „Harmonie“ und „Frieden“ bedeuten. Das Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (Domid) wurde 1990 als gemeinnütziger Verein von Migrantinnen und Migranten gegründet. Domid beheimatet nach eigenen Angaben die bundesweit größte Sammlung über die Geschichte der Migration in Deutschland.