Wohnen in Deutschland wird für Studierende immer teurer: 2024 sind die Warmmieten in Universitätsstädten im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 5,1 Prozent angestiegen. Das geht aus dem in Wiesloch vorgestellten Studentenwohnreport des Finanzdienstleisters MLP und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Den stärksten Zuwachs gab es demnach in Berlin (9,4 Prozent), gefolgt von Leipzig (9,3 Prozent). Einzig in Heidelberg nahmen die Kosten nicht zu. In Würzburg und Tübingen fiel der Anstieg mit jeweils 1,6 Prozent vergleichsweise gering aus.
Am teuersten sind Wohnungen und WG-Zimmer in München: Eine Musterwohnung mit 30 Quadratmetern kostet laut der Berechnung in der bayerischen Landeshauptstadt 807 Euro. Für ein 20 Quadratmeter großes WG-Zimmer werden im Schnitt 588 Euro fällig. Frankfurt, das im vergangenen Jahr die teuersten Wohnkosten vorwies, liegt mit 674 und 535 Euro auf dem dritten Platz hinter Berlin mit Kosten von 678 oder 511 Euro.
Zahl der angebotenen Wohnungen sinkt
Am günstigsten ist das studentische Wohnen laut Studie in Magdeburg (333 und 268 Euro) und Chemnitz (263 und 215 Euro). Nur in den beiden ostdeutschen Städten reiche der ab Oktober auf 380 Euro erhöhte BaföG-Wohnzuschlag aus, eine Musterwohnung komplett zu finanzieren.
An 29 der 38 untersuchten Orte habe die Zahl kleiner Wohnungen und WG-Zimmer abgenommen, hieß es. In Jena, Münster und Freiburg sei das Angebot um über 20 Prozent gesunken. Eine gegenteilige Entwicklung sei in Würzburg und Kiel (je plus 11 Prozent) sowie Rostock (plus 13 Prozent) festzustellen. Auch in Berlin könne nicht eine sinkende Zahl an Wohnungen als Argument für die Kostensteigerung herhalten: Das Angebot habe hier um 30 Prozent zugenommen.
Weniger Wohnraum wegen wachsender Baukosten
ATs Grund für das rückläufige Angebot und die steigenden Kosten sehen die Studienautoren die wachsenden Baukosten. Trotz leicht fallender Zinsen könnten sich viele Menschen ein Eigenheim oder größere Wohnhäuser nicht leisten. Studierende konkurrierten dadurch häufiger mit mehr Interessenten um eine Unterkunft. “Sowohl aus sozialen als auch aus wirtschaftlichen Gründen braucht es daher dringend mehr Impulse für den Wohnungsbau”, so IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer.