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Studie: Mediennutzung in Deutschland geht leicht zurück

Sechseinhalb Stunden sind genug: Die Deutschen nutzen weniger klassisches Fernsehen und Radio als noch vor einem Jahr. Aber auch der zeitsouveräne, non-lineare Medienkonsum stagniert, so die ARD/ZDF-Medienstudie 2024.

Lineare Medienangebote wie das klassische Fernsehen werden aktuell etwas weniger genutzt als im vergangenen Jahr. Zudem bleibt die Nutzung non-linearer digitaler Angebote in etwa konstant, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Medienstudie von ARD und ZDF hervorgeht. Danach erreichen die Mediatheken der Sender die verschiedenen Altersgruppen gleichmäßiger als Streamingdienste wie Netflix.

Auch der Medienkonsum insgesamt ist etwas zurückgegangen. Laut der Studie nutzt die Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland die Medien pro Kopf 384 Minuten pro Tag, das sind knapp sechseinhalb Stunden. Gegenüber dem Vorjahr seien das 28 Minuten weniger, was an einem Rückgang der linearen Mediennutzung liege. Dabei gehe die Radio-Hördauer etwas stärker zurück als die Sehdauer beim Fernsehen. Da die Nutzungsdauer non-linearer Angebote kaum wachse, sinke der Medienkonsum insgesamt.

Dabei überwiegt die lineare Nutzung in der Gesamtbevölkerung sowohl bei TV/Video (58 Prozent) als auch bei Radio/Audio (71 Prozent) immer noch die non-lineare. Hier zeigen sich aber zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen und den verschiedenen Medien erhebliche Unterschiede. So überwiegt bei den Jüngeren klar die zeitsouveräne, non-lineare Nutzung.

Beim Streamen von TV- beziehungsweise Videoinhalten erzielt laut Analyse Netflix mit 35 Prozent die höchste wöchentliche Reichweite, gefolgt von Amazon Prime Video sowie der ARD- und der ZDF-Mediathek. Dabei erreichten die Mediatheken der Sender die Altersgruppen gleichmäßiger als Video-Streamingdienste. Diese werden demnach vor allem von Menschen unter 50 genutzt, während die Mediatheken auch bei Älteren punkten können. So nutzten ein Viertel der über 70-Jährigen regelmäßig die Mediathek, aber nur 9 Prozent Streamingdienste.

Während sowohl bei Video als auch bei Audio-Angeboten die non-lineare Nutzung stagniere, wachse sie im Social-Media-Bereich weiter. Hier liegt demnach Instagram mit 37 Prozent nun vor Facebook (33 Prozent) und TikTok (18 Prozent).

Die ARD/ZDF-Medienstudie führt den Angaben zufolge künftig die seit 1964 durchgeführte “ARD/ZDF-Massenkommunikation-Trends” und die 1997 gestartete “ARD/ZDF-Onlinestudie” zusammen. Für die aktuelle repräsentative Untersuchung wurden 2.500 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren zwischen Februar und Mai 2024 befragt.