Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu mehr gesellschaftlicher Toleranz und Offenheit aufgerufen. “Um in dieser Zeit zu bestehen und als Gesellschaft zusammenzubleiben, müssen wir alles dafür tun, dass jeder Mensch eine Perspektive hat”, sagte Steinmeier am Montag in Berlin. Es dürfe keine Rolle spielen, “woher man kommt, wo man wohnt oder an was man glaubt, es darf keine Rolle spielen, welches Einkommen die Eltern haben”, so der Bundespräsident. “Wir brauchen die besten Talente, die besten Ideen, die unser Land zu bieten hat. Und dafür brauchen wir vor allem Eines: gute Bildung.” Das eröffne Chancen und es entstehe Neues.
Steinmeier äußerte sich bei der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland anlässlich des Tags der Deutschen Einheit, der am 3. Oktober begangen wurde. Die 15 Frauen und 8 Männer, die ausgezeichnet wurden, setzen sich nach Angaben des Bundespräsidialamt in herausragender Weise für mehr Bildungsgerechtigkeit, moderne Wissensvermittlung und in der Elternarbeit ein. Zu ihnen gehören Gerda Hasselfeldt, CSU-Politikerin und seit 2017 Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, sowie der Astro-Physiker und Wissenschaftsjournalist Harald Lesch und der Klimaforscher Mojib Latif.
Steinmeier würdigte die Ausgezeichneten. “Ob bei der Unterstützung benachteiligter Jugendlicher, der Integration Geflüchteter, ob als Gründer einer Hilfsorganisation oder Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes: Sie halten durch Ihr gesellschaftspolitisches Engagement, Ihr humanitäres Wirken, unsere gemeinsamen Werte hoch”, betonte der Bundespräsident. So wichtig dies Engagement sei, so wenig dürfe sich die Gesellschaft darauf ausruhen. Es brauche eine gemeinsame Anstrengung von Bund und Ländern, damit gute Bildung nicht nur vom Engagement Einzelner abhänge. Er verwies in diesem Zusammenhang auf das geplante Startchancenprogramm, durch das benachteiligte Schüler und Schülerinnen besonders gefördert werden sollen.