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Steinmeier: DAAD ist Erfolgsgeschichte – Völkerverständigung

100 Jahre internationale Beziehungen – der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) feiert runden Geburtstag. Der Bundespräsident würdigt den DAAD auch für seinen Beitrag für unter Druck geratene Wissenschaftler.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) zum 100. Geburtstag als Erfolgsgeschichte und Beitrag zur Völkerverständigung gewürdigt. “Seit einhundert Jahren fördert der DAAD den internationalen Austausch von Studierenden und Lehrenden, stärkt die internationale Zusammenarbeit von Hochschulen und unterstützt Länder beim Aufbau eines Wissenschaftssystems, die das aus eigener Kraft so nicht leisten könnten”, sagte Steinmeier in einem Videobeitrag. Anlass war ein Festakt zum 100-Jahr-Bestehen in Berlin.

Häufig sei es die Wissenschaft, die in internationalen Beziehungen vorangehe und erste Türen öffne. “Wissenschaft ist nicht unpolitisch, hat aber Freiheiten, die Menschen in politischen Ämtern nicht immer haben”, betonte das Staatsoberhaupt. “Damit mutiert der wissenschaftliche und akademische Austausch noch nicht zur Außenpolitik – und soll es auch nicht. Aber es ist von Bedeutung gerade dann, wenn die politischen Beziehungen zwischen Staaten an Verlässlichkeit einbüßen.”

Immer wieder setze sich der DAAD dort ein, wo Wissenschaftler nicht mehr unabhängig arbeiten könnten, wo ihnen Verfolgung drohe, wo sie entrechtet und ihrer Freiheit beraubt würden. Steinmeier nannte in dem Zusammenhang unterschiedliche Programme, etwa für Ukrainer nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs 2022.

“Staatliche Eingriffe in die Freiheit von Forschung und Lehre – diese Bedrohung ist leider auch heute aktuell. Und das nicht nur in autoritären Regimen wie Russland oder China, sondern mitunter auch in freiheitlichen Demokratien”, betonte Steinmeier. “Gerade der Blick in die USA ist zutiefst beunruhigend, wo die neue US-Administration in großem Stil Gelder für Wissenschaft und Forschung streicht und Universitäten massiv unter Druck setzt.”

Umso wichtiger sei es, dass die Wissenschaft gerade jetzt ihre internationale Zusammenarbeit fortsetze und Kolleginnen und Kollegen in bedrohten Disziplinen mit ihren Möglichkeiten unterstütze und Solidarität zeige, erklärte Steinmeier. Er sagte, dass seit 1925 rund drei Millionen Menschen vom DAAD gefördert worden seien. “Sie sind damit die weltweit größte Förderorganisation für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern.”