Die SPD-Landtagsfraktion unterstützt die geplanten Demonstrationen gegen Stegreifaufgaben und unangekündigte Abfragen in der Schule. „Schülerinnen und Schülerinnen sollen ohne Angst lernen können“, teilte die Fraktion am Freitag in München mit. „Und schon gar nicht dürfen sie mit unangekündigten Tests überrumpelt werden.“ Aus Sicht der Landtags-SPD seien Exen und Abfragen „Schule von gestern“. Die Demonstrationen gegen Exen und unangekündigte Abfragen finden am Samstag (5. April) in Nürnberg und am Sonntag (6. April) in München statt. Eine Expertenanhörung ist für den 23. Oktober im Bayerischen Landtag anberaumt.
Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, Nicole Bäumler, sagte, eine moderne Schule sollte auf Selbstständigkeit und Planbarkeit setzen. „Statt kurzfristigem Auswendiglernen müssen wir selbstständiges Lernen und Verstehen fördern“, so Bäumler. Unangekündigte Tests seien dafür nicht geeignet. Die SPD unterstütze die Initiative der Münchner Schülerin Amelie N. für eine Abschaffung der Exen, hieß es.
Bäumler forderte bereits mehrfach die Abschaffung der unangekündigten Leistungserhebungen. Gemeinsam mit der Grünen-Landtagsfraktion hat sie die Expertenanhörung im Landtag beantragt: „Das bayerische Schulsystem braucht dringend eine Reform und eine neue Denkweise.“ Es sei wissenschaftlich belegt, dass die Leistungen bei angekündigten Tests größer sind und die Lernerfolge wachsen. Die ausgebildete Lehrerin findet es wichtig, dass Schüler langfristig vor allem lernen, sich selbst zu organisieren, Probleme zu lösen und teamfähig zu werden. Die Resonanz von mehr als 52.000 Unterschriften für Amelies Petition zeige, dass die Schülerin hier „einen Nerv getroffen hat“.
Auch der Bayerische Elternverband (BEV) hatte vor Kurzem zur Demonstration in München aufgerufen. Gemeinsam mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert er ein Ende von unangekündigten Leistungstests. Lernen gehe besser ohne Leistungsstress, teilte der BEV zuletzt mit. Er plädierte stattdessen unter anderem für gezielte Lernchecks mit individuellem Feedback und für Methodenvielfalt statt des kurzfristigen Auswendiglernens. (1182/04.04.2025)