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SPD: Bessere Versorgung zu Schwangerschaftsabbrüchen in NRW

Überalterte Ärzteschaft und fehlende Infrastruktur: Die SPD in NRW fordert Sofort-Maßnahmen und eine bessere Ärzteausbildung zum Thema. Ein Runder Tisch zum Handlungsbedarf ist eine von weiteren Forderungen der Landtagsfraktion.

In der Debatte um Schwangerschaftsabbrüche fordert die SPD-Fraktion im Nordrhein-Westfälischen (NRW) Landtag eine bessere Versorgung. Landesweit müsse die medizinische Versorgung bei einem Abbruch sichergestellt und bei Bedarf ausgebaut werden, heißt es in einem am Donnerstag in Düsseldorf veröffentlichten Antrag der Fraktion. Zudem solle die sogenannte Elsa-Studie für NRW ausgewertet werden.

Diese Studie war in der vergangenen Bundestags-Legislaturperiode von der Großen Koalition in Berlin beauftragt worden. Elsa steht für “Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer – Angebote der Beratung und Versorgung”. Erste Ergebnisse wurden im April veröffentlicht. Diesen zufolge ist das Versorgungsangebot in NRW unzureichend. In acht Landkreisen sei eine angemessene Erreichbarkeit von entsprechenden medizinischen Einrichtungen nicht gegeben.

In den Einrichtungen müssen laut SPD Sofort-Maßnahmen ergriffen werden. Weiterhin forderten die SPD-Politikerinnen und Politiker eine Analyse, wo sich die Versorgungssituation aufgrund überalterter Ärzteschaft und fehlender Infrastruktur weiter verschlechtere. Mit den Ärztekammern müsse verhandelt werden, dass Schwangerschaftsabbrüche in die Aus- und Weiterbildungsordnung für Gynäkologen und Gynäkologinnen aufgenommen wird. Zudem solle ein Förderprogramm die technisch-medizinischen Ausstattung in Arztpraxen, die künftig Schwangerschaftsabbrüche durchführen möchten, verbessern.

Wie bereits in Bremen vorhanden, möchte die Fraktion auch für NRW einen Gesetzentwurf, der bedarfsgerechte Angebote zur Vornahme von Schwangerschaftsabbrüchen gesetzlich verankert. Schwangere Frauen in jedem Kreis und jeder Stadt in NRW sollten zudem laut Antrag Zugang zu einer unabhängigen Schwangerschaftskonfliktberatung haben.

Auf Landesebene soll laut dem Antrag ein Runder Tisch mit Ärzteschaft, Wohlfahrtsverbänden, Frauenverbänden und Politik eingerichtet werden. Dieser sollte sich regelmäßig über Handlungsbedarfe austauschen und Strategien beraten, die das medizinische Angebot bei Schwangerschaftsabbrüchen verbessern.