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Sozialverband fordert bessere Versorgung von Müttern und Säuglingen

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen fordert eine bessere Versorgung von Müttern und Säuglingen im Land. Aufgrund von immer weniger Geburtskliniken und des Hebammenmangels in Niedersachsen werde die Situation für Betroffene zunehmend dramatischer, warnte der Verband am Freitag in Hannover. Das zeige eine aktuelle Stellungnahme der unter der Ampel-Koalition gebildeteten Regierungskommission zur Krankenhausversorgung. Bei der Qualität in puncto Versorgung nach der Geburt liege Deutschland im europäischen Mittelfeld. Bei der Säuglingssterblichkeit schneide es noch schlechter ab.

Den Angaben zufolge wurden zischen 2002 und 2022 fast 40 Prozent der Geburtskliniken in Niedersachsen geschlossen. Besonders betroffen seien ländliche Regionen. „Das bedeutet, dass schwangere Frauen weite Wege in Kauf nehmen müssen. Gerade, wenn es um Risikoschwangerschaften geht, ist das ein unhaltbarer Zustand“, sagte der Vorstandsvorsitzende des SoVD in Niedersachsen, Dirk Swinke. Um zu verhindern, dass weitere Geburtskliniken geschlossen werden, seien gezielte Förderprogramme nötig, besonders in strukturschwachen Regionen.

Mit Blick auf die Hebammenversorgung stellte Swinke fest, dass mittlerweile kein flächendeckendes Angebot mehr bestehe. „Schwangere Frauen suchen oft sehr lange nach einer Hebamme, manchmal ohne Erfolg.“ Eine bessere Bezahlung von Hebammen sei dringend erforderlich und auch das Hebammenstudium müsse ausgebaut werden.